#376 Natalie Putsche über ihren Podcast „Mit tieren Sprechen“

Foto: Natalie Putsche

Es war mal wieder ein Wochenende voller Pferde, Turnierluft und spannender Geschichten. Jenny hat Haflinger AC/DC gesattelt und berichtet im Podcast gewohnt humorvoll von ihrem Start in der L-Dressur. Dabei sorgt ein Wertungsrichter für Gesprächsstoff: Eine 3,0 in der Dressur – das gibt es eigentlich fast nie. Normalerweise wird so eine Wertung vermieden, indem die Note nicht vergeben wird. Wie dem auch sei: Jenny und AC/DC haben mit einer starken 6,3 am Ende den dritten Platz erreicht. Eine schöne Bestätigung dafür, dass der Haflinger auf dem richtigen Weg ist – und ein guter Grund für viele kleine Anekdoten aus dem Turnieralltag.


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Im Interview: Journalistin, Autorin und Podcasterin Natalie

Doch das ist erst der erste Teil der Folge. Im zweiten Teil haben wir eine spannende Gesprächspartnerin zu Gast: Natalie Putsche. Sie ist Journalistin, Autorin und Podcasterin – auch wenn sie das selbst etwas anders beschreibt. Ihr Projekt heißt „Mit Tieren sprechen“, eine Audio-Reihe des SWR, die in der ARD Audiothek zu hören ist. Natalie geht darin der Frage nach, warum so viele Menschen mit Tieren reden – und was auf einer tieferen Ebene dabei passiert. Hier kannst du den Podcast entdecken.

Von Liebeskummer zum Schwan „Mats“

Die Idee für den Podcast entstand in einer ganz persönlichen Situation: In einer Phase von Liebeskummer zog es Natalie immer wieder in die Natur. Dort traf sie auf einen Schwan, den sie „Mats“ taufte – und begann, laut mit ihm zu sprechen. Das half, gab Trost und weckte gleichzeitig die Neugier: Was passiert da eigentlich zwischen Mensch und Tier? Warum empfinden so viele Menschen ein echtes Gespräch, wenn sie ihre Gedanken mit Tieren teilen?

Aus dieser Beobachtung wuchs die Idee zu einer siebenteiligen Reihe, die weit über persönliche Anekdoten hinausgeht. Natalie hat Wissenschaftler, Tierphilosophen und Menschen getroffen, die ihr Leben den Tieren widmen.


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Kommunikation auf Augenhöhe

Im Interview erzählt Natalie, dass es ihr nicht um „Tierkommunikation“ im esoterischen Sinne geht. Sie interessiert sich dafür, wie Menschen und Tiere tatsächlich Verständigung entwickeln – oft ganz ohne Worte. Ob Pferde, Hunde, Schwäne oder Füchse: In ihren Begegnungen wird deutlich, dass echte Nähe und gegenseitiges Verstehen möglich sind, wenn die Basis stimmt. „Die Sprache zwischen Mensch und Tier ist im besten Fall Liebe und Verständnis“, sagt Natalie.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist Timo Ameruoso, ein ehemaliger Springreiter, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Weil er Pferde nicht mehr über klassische körperliche Hilfen reiten konnte, suchte er nach neuen Wegen der Verständigung – und fand sie. Für Natalie war das ein Schlüsselmoment, um zu zeigen, dass Kommunikation mit Tieren mehr bedeutet als Kommandos.

Faszinierende Begegnungen

Auch die Folge mit dem „Fuchsflüsterer“ Hartmann Jenal hat Natalie tief bewegt. Seit Jahrzehnten kümmert er sich um verletzte Füchse, zieht sie groß und wildert sie wieder aus. Dabei erlebt er Glück und Nähe, aber auch viel Schmerz, wenn Tiere sterben. „Man sieht, wie sehr ihn diese Arbeit erfüllt – und gleichzeitig auch belastet“, sagt Natalie. Gerade diese Ambivalenz macht die Geschichten so berührend.

Und dann sind da noch die kleinen Aha-Momente: Dass ein Dachs ständig vor sich hin „brubbelt“. Oder dass häufiges Blinzeln bei Pferden ein Zeichen für Entspannung ist. Wer zuhört, lernt also nicht nur Neues, sondern beginnt, Tiere im Alltag aufmerksamer wahrzunehmen.

Für wen ist der Podcast?

Natalie sagt selbst: „Eigentlich für alle.“ Natürlich werden Tierfreunde besonders angesprochen sein. Aber die Gespräche zeigen auch philosophisch und gesellschaftlich, wie sehr der Dialog zwischen Mensch und Tier das Zusammenleben verändern könnte – von Gänsen auf Feldern bis zu Stadttauben.

Für uns Pferdeleute ist die Empfehlung klar: Hört euch den Prolog und die Pferdefolge als Einstieg an. Wer danach nicht neugierig auf mehr ist, dem ist kaum zu helfen.


👉 Jetzt reinhören:
Mit Tieren sprechen – der Podcast von Natalie Putsche in der ARD Audiothek


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Hier geht’s zum vollständigen Transkript:

[0:00] Das ist der Hafer- und Bananenblues, das ist das, was jedes Pferd haben muss.

[0:07] Der Pferde-Podcast Folge 376 mit Jenny, dem Pferdemädchen, die heute mit ihrem Hufflinger ACDC mal wieder bei einem Turnier gestartet ist und mit mir, Chris, dem Typen, der hier nur die Fragen stellt. Und ich bin aufgewacht und habe dann so den Tag, also nach einem Nacht, Dienst, muss man sagen. Irgendwann heute Mittag war ich dann so unter den Lebenden und irgendwie groove ich mich in ein immer besseres Gefühl rein. Und ich will dir jetzt auch sagen, warum. Meine Laune irgendwie immer besser wird. Das müssen wir ja feiern. Wann ist das schon mal so? Ja, genau. Ganz treue Hörer wissen ja, dass ich von Beruf Nachrichtenredakteur bin. Und Mäusehalter.

[0:57] Entschuldigung, das war ein Insider. Das war ein Insider und du bist sehr lustig, nicht? Also, ich bin Nachrichtenredakteur von Beruf und es wird häufig an uns herangetragen, dass unsere Nachrichten, also sind unsere Nachrichten zu belastend für die Menschen. Ist ja eine berechtigte Frage. Irgendwie Gaza, Krieg, Russland, Ukraine, alles kommt nicht zur Ruhe. Das Leben in Deutschland wird teurer. Die Menschen haben Sorge, die Arbeitslosenzahl steigt. Also weißt du, man beballert die Menschen manchmal auch mit schlechten Nachrichten, muss man ja schon mal so sagen. Und ich habe in der vergangenen Nacht also die ganze Nacht in meinen Rechner geguckt und wo die ganzen Nachrichtenagenturen laufen. und da laufen sie dann ein, diese sogenannten schlechten Nachrichten. So, und jetzt komme ich zu meiner guten Laune. Wenn man jetzt heute dir zuhört und dann hört, was in deinem Handy los ist und in deinen WhatsApp-Gruppen, dann muss man sagen, der Hass, der da kursiert.

[2:04] Ist größer, als er in so einem Nachrichtenagenturrechner je sein könnte. Da wird so ein Turnier, da wird da jede Prüfung analysiert. Da wird über Wertungsrichter gesprochen und zwar in einer Art und Weise, dass man zu dem Schluss kommen kann, Wladimir Putin ist doch nur der zweitschlechteste Mensch auf der Welt, weißt du. Also das, was ich heute erlebt habe, habe sogar ich in meiner langen, langen Turnierlaufbahn noch nicht live erlebt. Dürfen wir den Namen des Richters sagen? Weiß ich nicht. Nein, ne? Ja doch, der ist ja überall zu lesen. Sollen wir ihn leicht verfremden. Also rückwärts gelesen heißt der Name ungefähr.

[2:41] Nein, Schätzi, kannst du bitte den Flattermann da drüber machen. Ernsthaft? Ja, vorsichtshalber. Bitte einmal den Piepser drüber. Aber der heißt ja gar nicht so. Trotzdem, bitte einmal den Piepser drüber.

[2:53] Flattermann. Die Frage ist, ob wir die ungeflatterte Variante, also auf Anfrage. Die ungeflatterte Variante, aber nur auf persönliche Anfrage. Und dann per Direktnachricht. Gibt es per Direktnachricht. Ja, wir sagen ja immer, bevor der Manni, unser Orchestermusiker, die Pferde-Podcast-Hymne spielt, worum es geht. Eins muss ich jetzt noch sagen. Eins muss ich noch sagen. Ich habe ja schon ganz lange gesagt, ich reite nicht mehr, wenn diese Richter richtet. Und ich war ja heute wirklich nur da. Die hatten eine L auf 60 Meter und wir brauchen 60 Meter Routine. Und ich war total gechillt.

[3:27] Nichts erwartet. Und deswegen bin ich da geritten. Ich wusste ja, dass der richtet und dachte, Da gewinne ich eh keinen Blummetop bei dem. Da habe ich keine Chance. Und so bin ich auch da reingeritten und war völlig tiefenentspannt. Habe sogar trotzdem einen Schluck mit nach Hause genommen. Darf ich ein Monster-Teasing formulieren? Deine Note war mehr als doppelt so hoch wie die von manch anderem Teilnehmer. Und das muss man erst mal wirken lassen jetzt. Absolut. Das muss man erst mal wirken lassen. Stimmt, mehr als doppelt so hoch. Mehr als doppelt so hoch wie von anderen, die da bewertet wurden. Das habe ich noch nie erlebt in meiner Turnierlaufbahn. Aber egal, wir erzählen es gleich. Wenn das kein Teasing ist, es geht um dein Turnierwochenende, dann haben wir noch tollen Besuch bei uns im Pferdepodcast. Nathalie Putsche ist bei uns. Eine Kollegin, wenn man so will, eine Autorin, eine Journalistin und eine Podcasterin. Und sie hat einen neuen Podcast am Start mit Tieren sprechen und den stellt sie uns vor. Es ist ein tolles Gespräch und ich hoffe, es wird eine tolle Pferdepodcast-Ausgabe. Aber jetzt ist unser Orchestermusiker Manni dran mit der Pferde-Podcast-Hymne. Dann geht’s los.

[4:34] Music.

[4:55] Unsere Hörers könnten ja glauben, es ist so ein Running Gag, dass wir das einfach immer einbauen und wir haben gar keinen Hund. Ich bin dazwischen gebabbelt in die Hymne. Das macht ja nichts. Du hast unserem Hund gut zugeredet, er möge sich doch jetzt bitte mal hinlegen. Aber immer, also es ist wirklich kein Gag, immer wenn wir podcasten, läuft sie hier rum, weil wir so aufgeregt erzählen und sie hat dann das Gefühl, es ist irgendeine Action im Gange. Es ist eine Action im Gange, sie könnte es verpassen, wenn wir gehen und so.

[5:25] Jenny, sagst du jetzt. Jenny, dein Turnierwochenende. Ich habe ja gesagt, ich muss mich kurz selber filmen in der Folge. Und zwar ist das mit einer kurzen Rüge verbunden. Du musst dich selber filmen, um dich selber zu rügen? Um dich zu rügen. Ach, mich? Ja, genau. Ich werde mich filmen und dich in die Kamera rügen. Und das mache ich jetzt auch, weil das ist also die Art und Weise, wie du mich nicht informierst. Also ich habe ja schon gesagt, mittags, ich wache irgendwann auf, um halb eins oder so von den Toten erwacht und dann fragt man sich, wo ist eigentlich Jenny? Also ich wusste ja, du bist beim Turnier, wie läuft es denn so? Und dann macht es Pling in meinem Handy und dann denke ich mir, okay, jetzt erfahre ich, wie es denn so gelaufen ist und was kommt? Einfach aus meine Familie und ich oder chefkoch.de oder so, ein Rezept. Bandnudeln mit Gemüse, hast du nicht gesehen, in Sahne, Creme, Soße. Der Hunger hat aus mir gesprochen, da habe ich dir schon mal geschickt, was ich essen will. Also einfach gruselos, weißt du, mit irgendwie Möhren, Pastinaken, Salbei in Butter geschwenkt, also auch noch so Zubereitungszeit, irgendwie 60 Minuten plus, wo man so denkt, ja Dankeschön. Und dann muss ich dir mühsam in deinem Status rumsuchen.

[6:45] Wahnsinn. Normalerweise bist du immer up to date bei Equiscore und du guckst dann danach und du weißt es immer schon. Ach, aber das fällt doch auch nicht vom Himmel. Filme ich mich jetzt? Ja.

[7:05] Hey, hier ist der Pferde-Podcast. Wir zeichnen gerade Folge 376 auf und ich muss Jenny gerade mal kurz ausschimpfen, weil sie ist heute beim Turnier gestartet mit ihrem Haflinger ACDC und sie hat nicht kundgetan mit einer persönlichen Nachricht, was draus geworden ist. Dass sie eine Schleife gewonnen hat. Und das müssen wir jetzt ganz kurz dringend nachholen, weil schaut mal hier, hier ist das Foto. Unser Haflinger ACDC mit der Schleife. Und 33 Euro. 33 Euro hat er auch gewonnen, in einem 60er-Viereck. Alle Einzelheiten erzählen wir im Pferdepodcast. Jetzt nehmen wir weiter auf und dann erst bei Steady, dann regulär bei Spotify und überall, wo es Podcasts gibt. So.

[7:57] Jetzt haben wir es schon verraten. Das haben wir jetzt in der Sendung. Das ist hier doof. Wie, das ist überhaupt nicht doof. Naja, selber schuld. Dann poste halt für alle und dann muss man das hier live nachholen. Jetzt haben wir es schon verraten. Du warst mit ACDC beim Turnier L-Dressur 60er-Viereck. Es war ein verrückter Richter am Start. Die Frage ist auch, waren alkoholische Getränke im Spiel? Ich will niemandem was unterstellen. Sortiert es doch mal für uns. Du kannst es bestimmt am besten. Jetzt mache ich mal das Licht wieder aus. Ich schwitze wie ein Aff, übrigens. Es ist wieder warm geworden im Schwarzwald. Erzähl mal.

[8:34] Ja, also ich L10 auf 60 Meter und dann dachte ich auch, es ist nicht so weit. Um unsere 60 Meter Routine mal ein bisschen zu sichern, dachte ich so, das ist doch eigentlich ein guter Move. Mal hier Kandarren L auf 60 Meter, dass wir uns so ein kleines bisschen besser zurechtfinden auf diesen 60 Metern, bevor wir da in eine M reiten. Weil das ist natürlich für AC immer noch eine Herausforderung, so Mitteltrab durch die komplette Diagonale. Die Wege sind natürlich viel weiter mit so einem kleinen Pferd als mit so einem 20 Zentimeter größeren Warmblut. Und deswegen war das für mich eigentlich so ein Trainingsturnier, wo ich gesagt habe, also L-Tressur, da fühle ich mich einfach auch ein bisschen sicherer, obwohl ich sagen muss, diese L und auch die, die ich morgen reite, ich finde die von der Linienführung wesentlich schwieriger als manche L-Tressur. Das hast du, glaube ich, in der kleinen Folge auch schon mal gesagt. Also die ist nicht so einfach zu reiten, diese L10. Also da hast du Wolken drin und die einfachen Wechsel auf freier Linie und also ich zweimal kurz kehrt. Also die hat schon Wumms, diese Tressur. Aber wir haben uns gut vorbereitet. AC war auch gut drauf.

[9:43] Und wir haben, also ich habe vorher, bevor ich AC fertig gemacht habe, habe ich mir so zwei, drei Reiter angeguckt. Und da dachte ich schon so bei der einen oder anderen Note, echt jetzt? Okay, was habe ich jetzt nicht so gesehen? Also es war schon, sowohl nach oben als auch nach unten konnte ich mit keiner Note den Richtern folgen. Aber dann dachte ich so, ach, ist mir eigentlich auch wurscht. Ich reite hier meine Prüfung, hole meine Note ab und alles ist gut. Und.

[10:11] Wir haben uns gut vorbereitet, also so eine halbe Stunde abreiten reicht eigentlich immer. Das Viereck war relativ tief, der Boden. Also ich bin schon reingeritten und dachte so, da wird es sich schwer tun. Also an manchen Stellen war das wirklich extrem tief. Und da hat AC natürlich schon auch Probleme, da durchzuwalzen. Also für den ist es super anstrengend und ich habe auch so im Laufe der Prüfung gemerkt, dass ihm immer mehr die Kraft schwindet. Aber er hat das super gemacht. Der hat eine tolle Vorstellung geliefert und es sind leider zwei relativ teure Fehler passiert. Er ist mir zweimal im Außengalopp umgesprungen und ich musste zweimal korrigieren. Das kostet natürlich Punkte, aber am Ende des Tages sind wir mit einer 6,3 raus und waren mit dieser 6,3 sogar noch Dritte.

[10:56] Von 8 in der 9 oder so, glaube ich. Ich glaube, es waren acht Starter oder so. Genau, es waren gar nicht so viele. Und tatsächlich war das in dieser Prüfung so, die letzte Starterin. Ich wusste ja dann schon, vier sind schon schlechter als ich, also bin ich auf jeden Fall platziert. Dann habe ich das Pony nochmal fertig gemacht und bin dann so langsam nach vorne geritten und reihte so am Vierk vorbei. Da war die letzte Starterin drin und dachte noch so, ach, schickes Pferd, ein bisschen eng, aber ganz okay. Also der war so ein bisschen hinter der Senkrechen, das habe ich auch gesehen. Aber das war ein super Pferd, sehr viel Ausdruck, jetzt toll bewegt, sehr viel Schwung, großes Warmblut. Und ich habe dann aber auch gar nicht mehr so weiter hingeguckt und die war dann fertig. Und natürlich hört man dann auch, bin ich jetzt Dritter oder Vierter, weil wie ist die Note? Und dann sagen die Wertnote 3,0. Da war erst mal so, ups, die haben sich jetzt versprochen. Nein, nein, es hat sich niemand versprochen. Auch die Reiterin hatte so glotz die Augen, sind mal aus dem Kopf gefallen. Und dann, ja, wenn man eine 3,0 kriegt. Also da muss ich persönlich ja sagen, warum? Das ist unüblich, habe ich gelernt. Ja, absolut. Also in dem Fall würde ich als Richter, würde die Reiterin nach vorne rufen und würde sagen, aus den und den Gründen. Also es kann schon sein, dass denen das gar nicht gefallen hat, dass das Pferd so, also wirklich hinter der senkrechten war. Der war einfach zu eng in der ganzen Prüfung. Aber dann spricht man mit dem Reiter und dann holt man den nach vorne und dann haut man doch nicht so eine Note raus. Also das finde ich so ein bisschen.

[12:26] Wo ich echt so überlege, habt ihr Spaß daran oder weiß nicht. Also das finde ich menschlich einfach nicht so schön. Da sagt vielleicht so ein Richter, naja, es war halt nur eine 3,0, es war halt nicht mehr. Und wir haben das gerichtet, was in den Richtlinien steht und dann ist so ein Pferd hinter der senkrechten, wir wollen das nicht sehen, also gibt es eine 3,0. Dann lernt ihr es endlich auch. Klar kann man das so machen. Ich finde das menschlich halt nicht so in Ordnung. Und das ist so, also so jemand, der so eine Note sich abholt auf dem Turnier, da muss man ja erst mal, das muss man ja erst mal aushalten. Vielleicht ist ja meine Laien-Sicht hilfreich. Also ich hätte jetzt gesagt, also ich lerne von dir, also ich glaube, der springende Punkt ist.

[13:10] Dass das so absolut unüblich ist. Es wird in der Regel nicht gemacht und in der Regel wird es so gehandhabt, wie du es gerade beschrieben hast, oder? Der Reiter wird sozusagen an den Richtertisch. Also eigentlich geht es so mit, also eine 4,8 oder 4,9 ist schon das Höchste der Gefühle. Aber unter die 4 geht normalerweise keiner. Geht normalerweise keiner, obwohl das Reglement, naja, die Skala ist halt von 0 bis 10. Und also ich sag mal so, wenn es anders üblich wäre und das ein normaler Vorgang wäre, dann würde man da nicht so drüber stolpern. Das ist ja jetzt auch in der Schule nicht so, dass man aus Anstand keine Fünfen und Sechsen verteilt. Das ist allenfalls vielleicht mit der Note 6 so, wo man sagt, das ist quasi, also das ist komplett atomisiert, aber 5, also, oder ich habe in meiner Schullaufbahn auch schon Klausuren zurückbekommen mit 0, nee, mit einem Punkt, wegen kreativer Antworten. Das ist aber was anderes. Naja, naja. Also dieses Beurteil, also wenn du eine Schularbeit schreibst, dann gibt es Aufgaben und es gibt vorgegebene Lösungen. Punkt. Da ist nichts Subjektives dran.

[14:17] Und bei der Richterei spielt ja auch immer die Subjektivität eine Rolle. Dem einen gefällt das so und dem anderen gefällt das so. Bei einem anderen Richter hätte die vielleicht eine 7-0 gekriegt, weil das Pferd halt wirklich diese Lektionen korrekt ausgeführt hat. Das weiß man nicht. Aber bei sowas, wo so viele Emotionen dabei sind und die Reiter bereiten sich ja vor, die stecken da viel Herzblut rein, die bezahlen viel Geld dafür. Und dann möchte ich nicht so abgewatscht werden, weil das war es nämlich. Und das sieht man in den Ergebnislisten. Und alle sind wir ein bisschen eitel. Und das möchte keiner in seinen Ergebnislisten lesen. Und als Richter ist es für mich doch ein leichtes zu sagen, kommen Sie doch mal bitte. So und so und das und das. Und das ist für uns leider heute nicht platzierungswürdig. Und bitte verzichten auf eine Wertung.

[15:07] Das bricht mir ja keinen Zacken aus der Krone als Richter. Das kann ich doch machen. Das tut keinem weh und das hilft eventuell dieser Reiterin. Ja, ich glaube, der Bruch besteht darin, dass das so unüblich ist, wenn das einfach konsequent gemacht werden würde, dass Richter auch schon, also wenn das einfach, also dann wäre sozusagen diese Peinlichkeit wäre dann einfach schon mal nicht so groß, weißt du, wenn das häufiger vorkäme. Naja, aber es gibt ja keine Vorstellungen mit 3,0 häufig. Also wenn ich nur eine 3,0 erreite auf dem Turnier, dann gehöre ich nicht aufs Turnier. Also wenn ich zu Hause ja noch, oder wenn ich auf einem Turnier starte und ich kriege eine 3,0, dann kann ich mir das Geld sparen. Aber eine 4,0, also wo ist die Grenze?

[15:52] Ne, die Grenze ist bei 5,0, also eine platzierungswürdige Leistung. Das muss ich ja zumindest zu Hause hinkriegen.

[15:59] Dieses platzierungswürdig ist ja eine subjektive Betrachtung der Richter. Ja, ja, klar. Ein anderer Richter hätte vielleicht gesagt, das ist für mich eine platzierungswürdige Leistung. Mit Abzügen gibt nur eine 5,0. Und da dieser Richter hat halt nun mal gesagt, nee, also das ist für mich nur eine 3,0. War es ja vielleicht auch für ihn. Also ich stelle ja gar nicht in Abrede, dass der Ritt eine 3,0 war. Aber man geht anders damit um.

[16:23] Man haut das nicht so raus. Du hörst also echt. Ich weiß schon, du kannst es gar nicht nachvollziehen. Aber als Reiter, es tut auch die Vier, es tut die Fünf, tut auch immer weh. Und wer sagt, das interessiert ihn nicht, ob er eine Fünf kriegt oder nicht, der lügt. Ich sage ja nicht, dass ich das gar nicht nachvollziehen kann, das sage ich nicht. Ich sage ja nur, ich glaube, das ist sozusagen dieses Tabu. Üblicherweise wird das nie so gemacht und der hat es jetzt heute halt so gemacht. Das ist halt schon mal ein Brett. Nein, ich glaube, üblicherweise gibt es halt auch einfach keine 3,0 Ritte auf Turnieren. Das ist, glaube ich, mehr so das Übliche und nicht, dass reihenweise 3 Ritte da vorgestellt werden und keiner traut sich eine 3,0 zu geben. Das ist ja überhaupt, also das stimmt ja gar nicht. Das ist ja wirklich ein Ausreißer, dass da jemand eine Vorstellung mit einer 3,0 reitet. Also das ist nicht üblich auf einem Turnier. Du bist die Expertin heute natürlich. Ich kann hier nur, keine Ahnung, wenn es Kommentare dazu gibt, bitte keine 3,0 Kommentare abgeben, sondern sagen, wir verzichten auf. Aber also, keine Ahnung. Ich habe es auf jeden Fall in meiner Turnierlaufbahn noch nie erlebt, dass ein Richter eine 3,0 vergeben hat. Noch nie. Das ist das erste Mal. Also ich habe schon 3,8 hatte ich schon mal, Vierernoten sowieso, aber 3,0 habe ich tatsächlich noch nie erlebt. Wer bietet mehr?

[17:45] Zwei Komma. Jenny, dann… Ach nee, was mit ACDC war, hast du ja auch schon komplett erzählt. Und den größten Aufreger hast du auch schon erzählt. Okay. Das reicht ja eigentlich auch für so ein Turnier, ne? Also das muss man ja schon mal sagen. Morgen nochmal die zwei Sterne L und auch nochmal 60 Meter. Das ist nochmal eine ganz andere Aufgabe mit Traversalen, mit Schulter herein. Die ist nochmal ein bisschen schwieriger, noch ein bisschen kniffliger. Mal gucken, wie er sich da schlägt auf den 60 Meter. So langsam fühlen wir uns wohl im großen Viereck. Wir müssen uns dran gewöhnen.

[18:17] Dann drücke ich mal den Themenwechselknopf. Und man muss ja sagen, wenn die Katze aus dem Haus ist, dann tanzen die Mäuse auf den Tischen oder auf der Koppel. Das hast du zu verhindern gewusst, dass das passiert, weil du Angst hattest, dass sozusagen ACDC weg und dann… wo ist AC DC.

[18:47] In seinem, also Brain Brain Fuck hätte ich jetzt fast gesagt. Er hat ja kein Brain, aber irgendwas passiert da in seinem Kopf und schwirrt rum und da hast du dann schon Angst, dass er dann quasi abhebt und ich lasse die Koppel immer zu, wenn AC weg ist, weil Klexi, wenn der sich mal in Rage rennt, dann hört er nicht mehr auf. Dann hört er nicht mehr auf, er kommt nicht mehr runter. Da hast du ja zwei so Kameraden, wobei wir haben schon gesagt, bei Benni der ist ja bei den Turnieren bei den Turnierstarts nicht wieder runtergekommen. Du arbeitest dran, du machst Fortschritte. Aber das sind dann so Vorsichtsmaßnahmen, die du dann so einziehst. Und von daher ist irgendwie alles gut gegangen. Also die haben sich dann gefreut, als der Papa wieder da war sozusagen.

[19:30] Ja, er war relativ lange weg. Also fünf Stunden waren wir schon weg. Und dann ist natürlich das Gewirr ganz groß von Klexi. Und dann ist auch erst mal, Benni kriegt erst mal einen Arschtritt, verpiss dich, mein Haflinger. Also Benni muss hier erst mal, der hat mir echt leid getan. Er wusste gar nicht, wie ihm geschieht. AC kam rein und Klecks war so, ab jetzt mein Hafi. Und dann schirmt er ihn auch erst mal ab und Benni darf überhaupt nicht in die Nähe von AC. Der darf ihn noch nicht mal angucken, das wird schon bestraft. Das ist ja schade. Und dann mache ich denen die Koppel auf und dann hat er aber erst mal so seine ganze Traurigkeit und Anspannung. Dann ist er erst mal fünf, sechs Mal die Koppel hoch und runter galoppiert und hat so gebockt. Und hat dann natürlich, als er weggaloppiert ist, AC bei Benny gelassen. Und dann kam er zurück und hat gesehen, oh, der Benny steht bei AC weg hier. Also es ist schon niedlich auch anzugucken, wie sehr der an dem Haflinger hängt und wie wichtig ihm das ist, dass AC da ist. Also das ist für Klecks wirklich lebenswichtig. Wenn der Haflinger nicht mehr da wäre, ich glaube, der wäre wirklich traurig. Deswegen könnte ich Klecks sie auch nicht verkaufen, weil nur zusammen mit AC.

[20:35] Also aber anders, man könnte die nicht trennen. Das Pferd wird tot unglücklich, wenn der Hafling ja nicht mehr in seinem Leben wäre. Ich wollte gerade sagen, du können… Ist wie bei uns, Baby. Als du nach Hause gekommen bist, habe ich dich ja auch erst mal abgeschirmt. Ich weiß gar nicht von wem, aber ich habe dich erst mal abgeschirmt. Du hast gesagt, du stinkst nach Pferde, Pippi. Ja, das stimmt. Ich habe das mit dem Pippi nur nicht ganz so vornehm ausgedrückt. Aber gut, so war es. Aber jetzt sind sie wieder glücklich, alles ist wieder gut. Jetzt muss er natürlich morgen früh nochmal weg, der AC. Ja, ich wollte gerade sagen, vielleicht kann man diesen Teil damit zu Ende gehen lassen. Du warst ja lange am Hin- und Herüberlegen. Du Dussel hattest vergessen, gleich zwei Prüfungen für das Wochenende zu nennen. Also ein teures Wochenende. Aber ich habe das ja schon wieder raus, das Nachnenngeld. Habe ich ja heute schon gewonnen. Ach, das hast du heute gewonnen. Weil der verrückte Richter es gut mit dir gemeint hat. Das muss man ja immer sagen. Genau. 33 Euro habe ich gewonnen, 32 Euro Nachnenngebühr. Also ist alles wieder fein. 1 Euro plus gemacht. 1 Euro plus gemacht. Ja. Das ist ja, also ein Euro ist eine Menge Geld. Also muss man ja schon mal. Ein Euro. Ein Euro ist ein Euro. Ja. Da habe ich mir eine Limo von gekauft. Die habe ich schon ausgegeben. Das sind zwei Mack.

[21:47] Ja. Die jungen Leute unter uns wissen nicht mehr, was Mack ist. Mack. Du hast aber nachgenannt für teuer Geld. Also der Gewinn hätte auch 33 Euro einfach sein können. Und nicht die M nachgenannt. Ich wollte gerade sagen, erzähle das noch ganz kurz. Also es bleibt ja bei den 60 Metern, oder? So oder so. Also du hast dich für die L entschieden, aber trotzdem 60 Meter. Und zwar wegen der Uhrzeit hauptsächlich, weil morgen solltest du ja auch wieder über 30 Grad haben. Ach komm, okay. Die M ist morgen Nachmittag und die L ist morgen früh um halb zehn und dann habe ich mich wegen der Uhrzeit. Und da ist es wahrscheinlich noch etwas kühler und noch nicht so heiß. Dafür entschieden, ich reite lieber die L. Also nicht in der Mittagshitze, die M. Dann sind wir gespannt, ob es, also ich sage jetzt mal, es ist natürlich, also du warst heute Dritte mit einer 6,3. Es ist natürlich immer noch Luft nach oben. Absolut. Aber, was wir auch. Das letzte war 3,0, also wir waren mehr als doppelt so gut. Was wir aber auch gelernt haben, und das ist der Umkehrschluss, bei diesen verrückten Menschen, die da am Richtertisch sitzen, ist ja noch mehr Luft nach unten. Also das ist sozusagen alles möglich. Ja, das habe ich heute gelernt. Genau, alles ist möglich. Genau, also von daher, ich bewundere ja deinen Mut, dass du da morgen quasi nochmal reinreitest. Nein, anderes Turnier. Andere Richter, anderes Turnier. Oh, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich jetzt aufatme. Okay.

[23:11] Und normalerweise, also Leute, die mich kennen, wissen auch, dass ich normalerweise bei diesen Richtern nicht mehr reite, weil ich weiß, dass ich mit dem Haflinger da keine Chance habe. Bei dem du morgen reitest? Nee, bei dem ich heute geritten bin. Das ist ja tatsächlich merkwürdig, oder? Ohne Erwartungen da hingefahren. Also das sind zum Beispiel so Richter, wo ich weiß, dass die den Haflinger nicht ernst nehmen. Aber dass die dann so ein Warmblut so abstrafen und dich zu dritten machen, das ist schon dann irgendwie, hatte ich selber ein bisschen. Ich meine, gut, du hast doch eine gute Vorstellung abgeliefert, sagst du. Richtig, ja. Und trotz, also gefühlt war es besser als die 6,3, trotz der zwei Fehler. Also auch da fühle ich, denke ich noch so, also das war echt eine sparsame Note für diese Vorstellung, aber manchmal ist es so. Also man hätte auch noch mehr geben können. Ja, also gefühlt hätte es schon ein bisschen mehr nach oben gehen können, aber ja, ach, also das ist immer so, wie es ist. Und normalerweise, wenn ich dann lese, wer richtet denn da auf dem Turnier? Und ich sehe dann den einen oder anderen Namen und dann weiß ich schon, das Geld kann ich mir sparen. Das mache ich nicht. Ich fahre dann da auch nicht mehr hin, weil ich dann nur frustriert bin, wenn ich nach Hause komme. Und dann bezahlt man viel Geld, man trainiert und dann kriegt man so ein bisschen eine Watsche, weil es halt ein Haflinger ist. Und das mache ich nicht mehr. Und der Erfolg gibt mir ja auch recht, wenn ich zum Beispiel auf Turniere fahre, wo mich kein Recht erkennt, wo ich noch nie geritten bin. Und dann haben wir kontinuierlich gute Noten. Also das ist wirklich so ein bisschen merkwürdig.

[24:40] Keine Ahnung, hat es mit dem Namen zu tun oder man kennt sich ja auch im näheren Umkreis. Man kennt immer die Reiten, man weiß, da kommt die wieder mit dem und da kommt die mit dem. Es sind ja auch immer dieselben Starter. Deswegen fahre ich auch ganz gerne ein bisschen weiter weg, wo mich niemand kennt, wo die Richter mich nicht kennen und wo die einfach mal ganz, vielleicht ganz objektiv den Haflinger anschauen, was der denn so kann. Und jetzt hier in der Gegend kennen die ja auch den Haflinger auch schon von der Abtressur Pferde A. Habe ich denen ja auch vorgestellt, hier immer bei den gleichen Richtern und habe ganz oft auch blöde Noten gekriegt, weil es ist halt nur ein Haflinger. Wobei aber deine Theorie heute doch so ein kleines bisschen, dann so nach dem Motto, wir haben da eh keine Chance, also ganz so war es ja dann heute irgendwie doch nicht. Nein, aber ich glaube, da konnten sie auch nicht anders, weil es wirklich ordentlich geritten war. Wer 3,0 ergibt, der kann auch anders. Also ich meine es. Aber gut.

[25:35] Nein, es ist ja, also unterm Strich war es ja, obwohl du mit diesen gemischten Gefühlen da hingefahren bist, war es ja dann doch eine ganz positive Erfahrung. Oder das muss man ja einfach, oder würdest du, huch, jetzt zögerst du so? Ja, das war bloß so ein Heckenfest. Also ich messe dem jetzt ja gar nicht so viel. Drück die Stopptaste, der geht jetzt zum Italiener und genug gelaufen. Bevor ich mich im Kopf und Kragen rede, machen wir jetzt mal Themenwechsel. War schon gut, oder? Also es war keine 3,9. Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn du mit dem Haflinger jemals, also ich glaube, dann würden wir nicht so entspannt hier sitzen. Nee, wahrscheinlich nicht. Also das ist schon so. Dann würde ich, glaube ich, nochmal reinhalten und sagen, kann ich nur die Hand heben? Okay, dann kann man das nochmal umdrehen. Können wir nochmal zurückspulen. Zurück in die Zukunft mäßig. Doc Brown, wo ist er, wenn man ihn mal braucht? Genau, und dann würde ich grüßen, Hand heben. Und wenn ich dann wüsste, okay, dann kommt jetzt die 3.0.

[26:35] Wir freuen uns, dass wir in dieser Folge des Pferde-Podcasts mal wieder Besuch haben. Es ist eine Kollegin, eine Autorin, eine Journalistin, eine Podcasterin.

[26:47] Sie hat einen Podcast gemacht, der sich auch mit Tieren beschäftigt. Mit Tieren sprechen heißt der. Es sind diverse Folgen. unterschiedliche Tiere, dreht sich um Kommunikation, also wie kommunizieren diese Tiere, ist es hervorragend gemacht. Pferde spielen auch eine Rolle und wir freuen uns, dass sie uns von diesem Projekt jetzt erzählen kann, dass sie darüber sprechen kann, wie ist es entstanden.

[27:14] Was hat besonders viel Spaß gemacht bei der Produktion und und und ganz viele tausend Sachen, eine tolle Frau. Herzlich willkommen, Nathalie Putsche. Hallo Chris, schön, dass ich da sein darf. Vielen Dank. Nathalie, jetzt habe ich gerade so ein kleines bisschen gezögert, als ich gesagt habe, sie ist auch Podcasterin. Ich glaube, damit wird man dir nicht so vollumfänglich gerecht oder ich weiß gar nicht, ob du sagen würdest von dir selber, ich bin Podcasterin. Also man muss dazu sagen, wir reden tatsächlich über einen Podcast von dir, der vor wenigen Tagen erschienen ist, das Licht der Welt erblickt hat. Also unzweifelhaft bist du eine Podcasterin, aber es steht ein großes Haus dahinter. Es ist eine Produktion des Südwestrundfunks. Der Zufall wills und deine Redakteurin wusste das gar nicht, als sie Kontakt zu uns aufgenommen hat, dass ich ja auch tatsächlich Redakteur des SVR bin, jetzt in einem ganz anderen Umfeld. Ich bin Nachrichtenmensch und wir machen unseren Pferdepodcast ja tatsächlich nur als Hobbyprojekt. Ist ja klar, dass wenn so eine Frage dann kommt, würdest du oder würdet ihr, weil es zu eurem Pferdepodcast so gut passt, würdet ihr auch über Nathalies Podcast sprechen. Aber bevor wir über deinen Podcast sprechen, würdest du dich mit Podcasterin schon allumfassend vorgestellt fühlen? Oder wer ist Nathalie Putsche?

[28:34] Oh, das ist aber auch immer eine schwere Frage. Oder zumindest eine Frage, die man nie hört. Weil man ja selber immer auf der anderen Seite steht und die Menschen befragt. Ist ungewohnt für dich, ne? Ist total ungewohnt. Und ich muss auch sagen, egal ob das jetzt irgendwie ein schönes Gespräch wird oder nicht, ja, bestimmt wird es das, aber ich bin trotzdem einfach aufgeregt und das ist, also ich kann mir jetzt auch natürlich vorstellen, wie das immer den anderen geht, auf der anderen Seite, also ich komme da immer mit dem Mikro oder dem Aufnahmegerät und dann erwarte ich Antworten und für mich ist das schon special. Podcasterin, ich finde das Wort ähm, Ich verbinde das Wort immer mit Leuten, die einfach eins zu eins miteinander oder auch alleine in einem Studio sitzen oder bei sich zu Hause und den Leuten etwas erzählen. Das ist für mich so typisch Podcast mittlerweile, aber ich komme ja vom Radio sozusagen und Radio, da mache ich eher Feature, so heißt das eben, wenn man, das würden jetzt andere Leute, weil die mit diesem Begriff Podcast so vertraut sind, würden wahrscheinlich auch Podcaster zu sagen, weil es etwas zum Hören ist, ja. Aber für mich ist das schon auch was anderes. Und jetzt heißt halt alles irgendwie mittlerweile, was es als Audio gibt, was es online gibt, Podcast. Und damit freunde ich mich so langsam an, muss ich sagen. Also ich nenne es, meine eigene Reihe nenne ich zum Beispiel Audio-Reihe.

[30:01] Und man könnte auch sagen Audio-Feature. Das ist noch so ein, so aus der alten Radiowelt ist das noch so ein sehr gängiger Begriff für ein langes journalistisches Format. Und im Grunde genommen ist es ja auch das, worüber wir heute sprechen. Ist auch ein Radiofeature, könnte man auch sagen. Mit Tieren sprechen, das ist der Titel. Sieben Folgen, glaube ich, wenn ich richtig gezählt habe. Weißt du das im Moment noch nur in der Audiothek der ARD, oder? Also den Trailer habe ich schon bei Spotify auch entdeckt, aber um alle Folgen zu hören, musste ich noch mich in die ARD-Audiothek begeben. Das stimmt. Ja, in der Audiothek ist der Prolog und die sieben Folgen. Okay.

[30:43] Dann hast du mir eine Empfehlung an die Hand gegeben, mit Tieren sprechen. Du hast gesagt, wir haben einen Termin vereinbart und das ist ja jetzt auch ein bisschen knapp, Aber wenn du dich mal so reinhören willst, es gibt den Prolog. Es ist ja klar, wir sind der Pferde-Podcast. Die Pferde-Folge musste ich natürlich hören. Und die Folge mit dem Fuchs, die magst du ganz besonders gerne.

[31:05] Lass doch vielleicht mal der Reihe nach so ein bisschen vorgehen. Mit Tieren sprechen, der Prolog, da gewinnt man so einen Eindruck.

[31:16] Wenn man es jetzt so ganz an den Anfang setzen will, dann müsste man eigentlich sagen, es begann alles mit Liebeskummer. und zwar mit Liebeskummer, den du hattest.

[31:25] Richtig, ja, das stimmt. Und wenn es mir nicht gut geht, ob das nur Liebeskummer ist oder irgendwas anderes, vielleicht auch Stress oder so, dann gehe ich in die Natur. Das war schon immer so, das habe ich auch als Kind gemacht. Früher bin ich nach den Hausaufgaben oder wenn es mir nicht gut ging, auch in den Wald gefahren mit dem Fahrrad alleine. Also ich brauche das dann, ich brauche auch diese Geräusche. Und da bin ich dann immer auf mein Feld gefahren mit meinem Hund während dieser Liebeskummerphase und habe dann irgendwann einen Schwan entdeckt. Ich entdecke immer Tiere, wenn ich draußen bin und versuche dann auch immer irgendwie eine Art von Kommunikation, das muss ich dazu sagen, aber dieser Schwan, der da so stolz irgendwie immer über diesen Teich schwamm, der hat mich schon fasziniert und ich habe auch, vielleicht machst du das auch, das machen ja viele Menschen, man denkt manchmal auch laut Und ich habe auch laut meine Gedanken geäußert da. Ich habe dann irgendwann auch in mich reinschmunzeln müssen, weil ich dachte, wenn der Schwan jetzt irgendwie wüsste, was ich dem schon alles hier gerade erzählt habe, ja, der würde auch irgendwie denken, oh Gott, die arme Maus, ich muss ihr irgendwie helfen. Aber ja, und es hat mir aber gut getan. Es hat mir auch Trost gegeben, diese Stille. Und gleichzeitig ist es doch keine Stille, sondern es bewegt sich ganz viel um einen herum. Und durch dieses laute Gedankenaussprechen habe ich irgendwann gemerkt, okay, ich könnte ja auch versuchen, mich mit dem anzufreunden. Warum auch nicht? Es war wie so eine Challenge irgendwie. Okay, ich will mich mit dem Schwan anfreunden.

[32:52] Also ich wollte gerade sagen, ich glaube, du holst ganz viele Menschen damit ab. Ich glaube, das geht vielen so. Und durch diese Nähe zu Tieren, der Weg hin zu glauben, man hat dann so eine Connection und irgendwie man versteht sich in Anführungszeichen. Ich glaube, dieser Sprung ist dann gar nicht mehr so weit. Also das ist einfach so. Nathalie, wir haben mit diesem Thema mit Tieren sprechen so indirekt oder sogar, also noch nicht mal indirekt, sondern eigentlich sogar sehr direkt hier bei uns im Podcast auch schon mal zu tun gehabt. Und zwar hatten wir mal eine Frau zu Gast, die sozusagen gesagt hat, ich bin Tierkommunikatorin. Und das wird ja tatsächlich auch ganz häufig angeboten. Menschen, die sagen, ich habe eine Ausbildung gemacht, ich kann das, ich habe einen besonderen Draht. Und mithilfe von Telepathie sagen diejenigen dann tatsächlich, also wirklich eine Verbindung zu deinem Tier aufzubauen. Und du kannst auf dem Weg dann auch mit deinem Tier sprechen. Lass mal es mal dahingestellt sein, wie realistisch und ob das wirklich belegbar ist und so weiter. Aber es scheint mir doch wichtig zu sein, also das ist nicht dein Thema. Nee, obwohl ich das auch spannend finde und obwohl ich auch, den Menschen glaube, wenn sie sagen, sie können das. Total. Das wollte ich auch damit gar nicht jetzt in Abrede stellen oder so. Aber das ist sozusagen jetzt nicht so, also das ist nicht.

[34:19] Das, was der Podcast will und das ist nicht so unbedingt dein Weg gewesen, wenn man jetzt auch darüber spricht, was erwartet Hörer und Hörerinnen, wenn sie deinen Podcast hören. Also darum geht es jetzt eher nicht, oder? Nee, darum geht es nicht, auch wenn es der Begriff irgendwie suggerieren könnte, Tierkommunikation oder mit Tieren sprechen. Mir ging es darum, warum manche Menschen und Tiere eben so einen besonderen Umgang miteinander haben können und sich wirklich zu verstehen scheinen, obwohl sie ja ganz offensichtlich nicht dieselbe Sprache sprechen. Und früher habe ich zu Freunden immer gesagt, dass ich glaube, die Sprache zwischen Menschen und Tieren ist im besten Fall einfach Liebe und Verständnis. Also wenn die Basis stimmt. Das ist für mich so, das war immer so das, was ich gesagt habe, wenn ich über Tiere und Menschen im Zusammenhang gesprochen habe.

[35:12] Aber wenn man da wirklich mal so reingeht in das Thema, dann merkt man, dass es Menschen gibt, die wirklich mit dem jeweiligen Tier, ob das nun Wölfe sind, Füchse, Schweine, Rinder, eine eigene Sprache entwickeln und sich dadurch wirklich verstehen. Also nicht so, wie wir Hundemenschen auch denken am Anfang, als ich jetzt einen Hund vor vier Jahren mir geholt habe, habe ich gedacht, okay, der braucht Kommandos, der braucht dies und jenes. Das ist das eine, vielleicht bei einem Hund, aber an sich ist es eher wirklich ein Miteinander auf kompletter Augenhöhe, was ich, kennengelernt habe bei den jeweiligen Menschen und ihren Tieren. Und dem wollte ich so auf den Grund gehen. Warum haben die es geschafft, miteinander diese Sprache zu entwickeln? Wie kommt das her? Und als ich dann recherchiert habe erst, ist mir auch aufgefallen und als ich dann auch vor Ort war bei den Menschen, wie unfassbar komplex auch überhaupt Kommunikation von Tieren ist. Nochmal viel komplexer als das, was wir Menschen an Sprachrepertoire zur Verfügung haben. Auch das hat mich total fasziniert. Also mit wie viel Körpereinsatz oder auch durch Hormone Sprache entsteht. Also das ist ein so weit umfassendes Feld, was mir vorher gar nicht klar war, wie weit das geht.

[36:30] Ich fand auch sehr aufschlussreich, ehrlich gesagt, als ich allein diesen Prolog gehört hatte, da hast du ja auch schon eine ganze Menge darüber erfahren, wie komplex Tierkommunikation ist. Du hast dann auch jemanden gefunden, der sozusagen ein Fachmann dafür ist, wie teilen sich Schwäne mit, wie läuft Kommunikation von Schwänen ab. Und du warst eigentlich emotional, da hatte man so das Gefühl, mit dem Schwan eigentlich schon ein bisschen weiter. Und es gab durchaus so den Moment, dass der Fachmann dir sagte, interpretier da mal nicht zu viel rein. Also das muss man schon auch sagen. Ja, also ich habe mich schon in einer tiefen Freundschaft gesehen.

[37:13] Der Schwanflüsterer von Hamburg hat gemeint, nee, nee, setz mal schön die rosa Brille wieder ab. Schwäne, die springen ganz gut an auf Futter. Schwäne sind auch nicht so, dass die sofort flüchten bei den Menschen, weil die das schon eher gewohnt sind, dass Menschen irgendwo sind, wo sie auch sind. Und haben auch eine hohe Toleranzschwelle, also bevor die überhaupt flüchten gehen und so. Also da hat mir das schon, diese Romantik, die ich darin gesehen habe in uns, in mir und dem Schwan Mats, ich habe ihm ja auch einen Namen gegeben. Stimmt, der Mats. Die hat mir schon genommen. Ja, ja, genau.

[37:44] Okay, also du wolltest der Sache dann doch auch noch tiefer auf den Grund gehen und tatsächlich, also mir ging es so, obwohl ich ja wirklich noch nicht alles gehört habe, aber ich habe so ein bisschen was gehört, also was wirklich hervorragend rauskommt, finde ich, dass man viel darüber lernt, wie unterschiedlich auch verschiedene Tiere, also auf welche unterschiedlichen Arten und Weisen unterschiedliche Tiere kommunizieren. Ich habe natürlich besonders genau hingehört bei den Pferden und auch da stellt man wieder fest, die Welt ist klein. Timo Ammeroso ist der Pate dieser Folge, der sich ja tatsächlich auch sehr gut auskennt mit der Kommunikation von Pferden. Der war auch schon mal vor vielen Folgen hier bei uns im Pferde-Podcast. Er ist eine sehr interessante Persönlichkeit, sitzt im Rollstuhl, hat sich deshalb auch so ein bisschen selber zur Aufgabe gemacht, Pferde zu verstehen, auch mit Pferden zu kommunizieren, weil ihm einfach so manche Mittel der Kommunikation sind.

[38:49] Also so wie du sagtest, Hunde brauchen Kommandos, Pferde brauchen vielleicht, wenn man sie vielleicht reiten möchte, dann auch körperliche Kommandos und die kann er einfach nicht geben. Also du hast dir wirklich schon einen sehr guten Gesprächspartner ausgesucht. War das auch so dein Eindruck, als du ihn getroffen hast? Ja, auf jeden Fall. Beziehungsweise ich war auch einfach nur neugierig, was ihn angeht, weil ich muss dir sagen, so mit dem Thema Pferd, ich habe wohl schon als junges Mädchen irgendwie mit zehn oder elf Mal voltigiert, aber mehr Kontakt mit Pferden hatte ich eigentlich nicht. Ich bin so ein absoluter, ich gehe zu einer Weide hin und streichel Mensch. Aber was ist denn du für ein Mädchen? Was ist denn da schiefgelaufen? Ein Späßchen. Ich sage dir ganz ehrlich, es war auch einfach teuer, Reiten zu gehen. Absolut, ist es immer noch. Die schlechte Nachricht ist es, ist es immer noch.

[39:42] Ich hätte nichts dagegen gehabt, aber heute denke ich auch ganz anders über das Reiten. Aber mir reicht es wirklich, mit einem Tier Umgang zu haben. Bei Timo finde ich natürlich seine Geschichte spannend. Und auch darum ging es mir bei der Suche und bei der Recherche, bei den Folgen, dass eben auch die Menschen dahinter auch eine Geschichte haben. Und Timo hat ja nun wirklich eine Geschichte mit seinem Verkehrsunfall. Total, ja. Und dass er eben nicht mehr in der Lage war, Springreiter zu sein. Und er sich dann auf die Suche gemacht hat, wie kann ich mit meinem Pferd ja trotzdem eine Verbindung aufbauen? Wie will mein Pferd mich trotzdem weiterhin auf sich drauf haben und lassen vor allem, ohne dass ich als Reiter, der querschnittsgelähmt ist, Todesangst bekomme beim nächsten Sturz? Und das ist schon eine ganz dicke Geschichte, die dahinter steckt. Und das ist so authentisch auch für mich gewesen, dass ich gesagt habe, das will ich echt wissen.

[40:39] Das muss ein unfassbarer Weg bis heute gewesen sein und das war es ja auch, das hat er mir auch erzählt. Und ja, ich finde Timo deswegen spannend, weil es einfach so von der Basis aus den letzten Jahrzehnten stammt, was da für eine Entwicklung passiert ist, wie er das Tierpferd verstehen gelernt hat. Obwohl er vorher ja schon Reiter war, aber erst danach verstehen gelernt hat und das fand ich spannend. Ja, total. Und wo wir miteinander sprechen, das ist ja manchmal, da fällt mir siedentheiß ein, dass ich eigentlich vor unserem Gespräch unbedingt noch was hatte eigentlich raussuchen wollen. Und zwar einen, lass mich lügen, 20 Sekunden, 30 Sekunden Ausschnitt. Ich werde das vielleicht für unsere Folge, wenn ich darf, noch nachliefern, weil ich finde, das sagt auch tatsächlich, also ich finde es immer gut, wenn man so handfeste Dinge auch lernt, zum Beispiel über seinen Pferd, die man vorher noch nicht wusste. Und mir ging es so, als Timo, und ich weiß gar nicht, ob er das bei uns im Podcast auch erzählt hatte, dieser in Anführungszeichen Zwinkertest, dass man anhand des Zwinkerns der Pferdeaugen erkennen kann, ob so ein Pferd eher entspannt oder eher gestresst und nicht angespannt ist. Und kleiner Spoiler, wenn man eigentlich sagt, auch so häufiges Zwinkern, das ist ein Zeichen für Entspannung.

[42:06] Also es ist quasi anders, als man sich das eigentlich so im Kopf andersherum, als man sich das im Kopf so ausmalt. Also wenn die Pferde wenig zwinkern, dann sind sie total gestresst und die Augen so aufhaben und Dauer aufhaben sozusagen. Also für mich war genau das, was du gerade ansprichst, auch so ein richtiges Aha-Erlebnis. Und jetzt beobachte ich natürlich, wenn ich an einer Weide stehe, immer wie die Pferde zwinkern. Genau. Das ist ja klar, ne? Weil man lernt ja wirklich was. Und er hat das halt so erklärt irgendwie, dass man halt, natürlich muss man sich irgendwie so einen Referenzpunkt schaffen und sein Pferd oder das Pferd, was man da meint, beobachten, wenn es halt total entspannt ist. Genau, damit man weiß, was ist sozusagen normal und was ist entspannt, ne? Genau. Und dann beobachtet man es, wenn man es sattelt oder, also du wirst ja tausend Varianten kennen als Pferdemensch, wenn man es irgendwie ausführt oder Kommandos gibt, so, dann beobachtet man wieder. Und was macht dann das Zwinkern? Wird es mehr oder weniger? Und ich war auch erstaunt, weil Timo meinte, egal ob es jetzt mehr wird oder weniger, beides bedeutet Stress. Und das fand ich spannend.

[43:17] Nathalie, du hast mir die Folge mit den Füchsen noch so ans Herz gelegt. Wir lernen auch so ein bisschen, du bist für den Podcast weit gereist. Der Schwanenmensch war in Hamburg. Timo ist bekanntlich zu Hause in Hessen, wenn ich es richtig im Kopf habe. Für den Fuchs bist du noch ganz woanders hingefahren. Was hat dich…

[43:43] Nee, bitte. Nee, wenn du einhaken wolltest, man muss dazu sagen, sag ruhig. Danke. Der Olaf Nies, mit dem habe ich nur telefoniert. Also der Schwanenflüsterer. Ah, okay. Weil ich den so spät bekommen habe, weil es war wirklich sehr, sehr schwer, einen Schwanenprofi zu finden. Das sage ich dir. Also da konnte ich gar nicht planen. Irgendwas war so schwer. Weil einen habe ich angerufen, der hat mich ausgelacht. Obwohl er so ein Schwanenretter ist und das seit Jahren macht, hat er mir gesagt, Ja, Schwäne, die kommunizieren gar nicht. Also das war wirklich so, wo ich so dachte, wie, was ist das denn für ein Clown? Also ich nenne natürlich jetzt keinen Namen, aber das fand ich richtig dreck, weil ich dachte, natürlich kommuniziert ein Schwäne auch. Und Olaf Nies hat dann auch wirklich gute Erklärungen gegeben. Genau, und für Timo bin ich nach Hessen, aber auch für den Fuchsmann zum Beispiel nach Überherren. Das ist im Saarland. Richtig, das Saarland. Man hört es auch am Dialekt, genau.

[44:38] Was hat die Fuchs-Folge für dich, also warum ist die dir in einer gewissen Weise besonders ans Herz gewachsen? Weil die hast du mir ja tatsächlich auch ans Herz gelegt. Ja, obwohl mir alle Folgen mittlerweile ans Herz gewachsen sind. Aber beim Fuchs, ich fand das so ein Paradebeispiel für, da ist ein Mensch, der kümmert sich seit Jahrzehnten um eine Tierart, also um den Fuchs. Rettet diese Füchse, hilft diese Füchse, versorgt die Verletzungen, wildert sie wieder aus und so weiter. Also ist wirklich so ein richtiger Fuchsretter. Und auch bekannt als Fuchsflüsterer. Ich mag solche Worte eigentlich inzwischen gar nicht mehr.

[45:23] Genau. Und der Hartmann Jenal, so heißt der Mann, der hat mich deswegen fasziniert, weil ich mit ihm im Laufe des Gesprächs an so einem Punkt war, wo ich gemerkt habe, eigentlich belastet ihn diese Arbeit so sehr, also die ist mit so viel Schmerz verbunden, weil man ja auch immer wieder Tiere gehen lassen muss. Und einerseits ist er so glücklich, wenn die Tiere es schaffen, wenn er mit ihnen in Kommunikation ist, wenn die Tiere ihm was beibringen womöglich noch, wenn er von ihnen was übers Leben lernt oder auch den Kindern in Schulen und Kindergärten davon erzählen kann. Und auf der anderen Seite ist das aber ein Mensch, den man einfach, also der ist knapp 70 oder ist mittlerweile 70, wirklich ansieht, dass der auch richtig Schmerz fühlt.

[46:11] Diese Tiere immer wieder so verletzt zu sehen oder sterben zu sehen, gehen lassen zu müssen. Und er hat mir dann erzählt, dass er sich auch so ein Panzer zulegen wollte, aber das einfach gar nicht funktioniert. Und ich finde das einfach immer wieder erstaunlich, das ist ja auch bei Sarah Heiligtag mit den Schweinen so zum Beispiel, dass Menschen Jahrzehnte so eine Arbeit leisten und dabei aber selber auch das Ganze irgendwo hinpacken müssen. Und bei Hartmann Jenal gab es wirklich so einen Moment, wo ich auch selber geschlucke und gedacht habe, Mann, dieser Mann, der leistet wirklich Übermenschliches für diese Tiere und vergisst sich selber dabei. Man sollte sich nicht dabei vergessen, das weiß ich wohl, auch das ist im Tierschutz immer wieder Thema. Aber es ist trotzdem etwas, was glaube ich gar nicht so leicht ist, sich selber dabei nicht so zu vergessen, wenn man einfach helfen möchte. Und er ist aber auch noch, jetzt kommen wir wieder zum Positiven, einfach auch ein grandioser Erzähler. Ich liebe seine Erzählstimme, weißt du? Absolut. Und ich finde, man hört neben dem, was du gerade alles aufgezählt hast und was ja dann auch so das ein oder andere belastende Momentum ist, was er bestimmt erlebt. Man hört aber auch, finde ich, aus der Folge raus, wie sehr ihn das ausfüllt, wie sehr er selber auch, wie viel Liebe er empfindet diesen Tieren gegenüber. Und zum Beispiel, wenn er darüber spricht.

[47:34] Über die soziale Kompetenz von Füchsen. Ich habe zum Beispiel gelernt, dass so ein Fuchs auch kein Problem hat, sich mal mit einem Hasen in einen Bau zu legen. So, ist so, wegen ist so.

[47:46] Also hervorragend, also überragend möchte ich fast sagen. Also deshalb meine ich, man lernt auch einfach eine ganze Menge damit. Und ich habe mein neues Lieblingstier in genau dieser Folge entdeckt. Das ist nämlich der Dachs, der sozusagen grantelnd und motzend und knötternd und auch mit Geräuschen durch den Wald tapert. Also ein sehr sympathisches Tier. Ist auch eine Art der Kommunikation. Also ich will unbedingt jetzt einen Dachs sehen, der hat mir davon erzählt. Also dass Dachse ja eben so viel, er nennt das glaube ich Bubbeln, dass sie so viel da reden im Wald. Und ich wusste das auch nicht. Und ich habe noch nie einen Dachs gesehen, leider nur überfahren, sage ich immer. Es ist wirklich leider so. Aber noch nie so einen, wo ich so denke, wie man das bei einem Fuchs sieht. Oh, guck mal, da hinten ist ein Fuchs. Ich habe noch nie einen Dachs so gesehen. Und jetzt bin ich total so on fire und will unbedingt einen Dachs treffen. Ja, seitdem.

[48:47] Nathalie, an wen, also blöd gefragt, an wen, das ist ja auch immer, ich weiß nicht, ob es eine blöde Frage ist, aber welche Hörer hattest du im Sinn, als du gesagt hast, so irgendwann nach dem Liebeskummer und als du dann mal da hingekommen bist, so nach dem Motto, Mensch, das ist eigentlich ein gutes Thema, man könnte sich damit mal beschäftigen. Man hat dann ja vielleicht auch immer so im Hinterkopf als Macherin, als Macher von sowas, wer interessiert sich eigentlich dafür? Also so ist spannend, ja, aber hat es ein ausreichend großes Publikum? Fragezeichen. An wen hattest du im Sinn und gibt es möglicherweise auch schon so erstes Feedback, dass man so ein Gefühl dafür bekommt? Kommt an, kommt nicht an. Wobei man muss sagen, es ist tatsächlich jetzt noch nicht so lange draußen. Ist vielleicht auch noch ein bisschen zu früh, weiß ich nicht. Eine Woche jetzt erst. Ja, genau. Okay.

[49:41] Also natürlich hat man irgendwie Sorge. Ich habe jetzt keine Angst, aber Sorge zusammen mit meiner Redakteurin auch vom SWR. Sorge, dass das Thema Tiere entweder schon zu sehr irgendwie unterwegs ist auf allen Kanälen. Oder dass es die Leute gar nicht so abholt, weil die alle True Crime wollen und das so ein bisschen aufgebauschte und dramatische und so, also so in Sachen Podcast. Das heißt, da macht man sich schon Sorgen, wie kommt das an oder wen erreicht man damit, wen will man damit erreichen? Und ich kann eigentlich nur sagen, ich möchte eigentlich alle damit erreichen. Sehr gut, ja. Also ja, Leute, die ein Tier haben, Leute, die kein Tier haben, egal, weil also ich habe ja auch eine Tierphilosophin in dieser ganzen Reihe mit dabei. Und das ist die Eva Mayer aus den Niederlanden. Und die hat mir das ganz gut vermitteln können. Ich habe sowas auch immer schon früher gedacht. Ich habe auch Tierschutz gemacht eine Zeit lang. Aber sie hat mir nochmal super gut vermitteln können, dass wenn Menschen und Tiere miteinander im Dialog sind, dann wird das Leben automatisch auch für uns Menschen leichter. Weil wir dann irgendwie verstehen, dass man gar nicht irgendwie, weiß ich nicht, Landwirte, die Gänse erschießen wollen, weil sie irgendwie auf die Felder hupsen, wie auch immer und andere Sachen.

[51:01] Wenn wir verstehen, wie wir miteinander sprechen können, Menschen und Tiere, dann vielleicht wollen dann die und die Gänse gar nicht mehr auf die Felder, sondern wir schaffen einfach Grünflächen, damit die Gänse dorthin gehen oder so. Also das heißt, dieser Dialog oder die ganzen Tauben, über die sich Menschen immer beschweren oder Ratten und Mäuse. Also es gibt halt für alles bessere Lösungen als die, die wir im Moment haben, weil wir eben nicht mit denen in einen Dialog gehen und nicht so die Möglichkeiten dafür schaffen, den Raum. Das habe ich wirklich philosophisch echt verstanden, dass das auch eine Art von politischer Akt ist, mit Tieren ins Gespräch zu gehen. Das ist das eine. Deswegen sage ich, es soll eigentlich jeden erreichen, weil das Leben dadurch ein bisschen besser werden könnte. Dann natürlich, insbesondere ist es schön, wenn das Menschen erreicht, die eh schon Tierfreunde sind und Lust haben, noch mehr darüber zu lernen. Vielleicht auch Katzenmenschen, so wie ich. Ich habe ja Katze und Hund. Und wenn man dann mit der Katzenfrau spricht, der Birger Dechsel, selbst ich habe nochmal so viele neue Sachen gelernt und konnte so schön mit so einer liebevollen Neugier irgendwie drangehen.

[52:12] Dass ich irgendwie mit ganz vielen Antworten und neuem Wissen und neuer Freude auch an meinem Tier, was da mit mir zusammenlebt, nach Hause gekommen bin. Und das ist eben auch bereichernd, dass man sich nochmal ein bisschen was abholt, einfach von einem Menschen, der über Jahrzehnte Erfahrung mit einem Tier hat. Und ja, die gleiche Sprache zu sprechen scheint. Und ja, also eigentlich, wie gesagt, es soll jeden erreichen, Aber natürlich werden die, die Tiere haben oder die eher tieraffin sind.

[52:42] So mehr draufklicken als andere. Und ich glaube, Nathalie, dass bei unseren Hörerinnen und Hörern es mit… Sehr großer Sicherheit so sein wird, dass man gar nicht so viel erklären muss und gar nicht in einem philosophischen Sinne anfangen muss. Also grundsätzlich erklären, dass das mit den Tieren, sich damit auseinanderzusetzen, dass das ja auch für das Leben an sich eine sehr bereichernde Erfahrung sein kann. Unsere Hörer sind mit Sicherheit so unterwegs, dass die ja natürlich viel mit Tieren zu tun haben und Pferdeleute. Also es sei hier wirklich die Einladung ausgesprochen. Und also bei mir hat es funktioniert, dass man sozusagen den Prolog und die Pferdefolge als Einstiegsdroge nimmt. Und wer danach noch nicht angefixt ist, dem kann man dann auch nicht helfen. Also große Empfehlung, ja, große Empfehlung reinzuhören. Ich habe wirklich viel gelernt und ich habe mich auch noch nicht durchgekämpft. Also von daher, ich habe auch noch ein bisschen was zu hören in der ARD Audiothek. Das wird auch so bleiben oder ist das dann sozusagen auch, dass ihr dann noch das auf andere Plattformen ausrollt oder ist das auch ganz egal und du hast eigentlich gar nichts damit zu tun? Kleine Podcast-Spezialfrage als Podcaster jetzt. Ich habe damit nichts zu tun erstmal.

[54:02] Ich hoffe, also ich glaube, solche Podcast-Folgen bleiben ja auch über lange Strecken erstmal in der Audiothek, was ja sehr schön ist. Das heißt, man hat schon die Chance, das auch noch in einem halben Jahr zu hören. Absolut. Lieber wäre es mir jetzt.

[54:17] Genau. Also was ich sagen kann ist tatsächlich, ich habe das selber ja ausprobiert und ich weiß nicht, wie es dir geht beim Podcasten, aber für mich ist es schon so, wenn ich etwas gemacht habe, dann ist man ja so voll davon, dass man erstmal das Gefühl hat, oh Gott, okay, ich muss was ganz anderes jetzt denken und machen. Und dann habe ich es ein bisschen ruhen lassen jetzt eine Woche und fange langsam an jetzt abends im Bett auch mal einfach so wie so ein Hörer entspannt zu hören. Und dann merke ich, okay, es ist wirklich, ich glaube, das hebt ihn vielleicht von anderen Podcasts gerade ab, es ist einer, der einen wirklich, ruhig macht, entspannt macht, auf eine liebevolle, neugierige Weise einfach runterbringt. Und neben all dem Lauten, was auch toll sein kann, was ich auch gerne höre und konsumiere, gibt einem das aber auch nochmal so ein, weiß ich nicht, so was Ruhiges, Beruhigendes, dass die Welt doch noch zwischendurch in Ordnung ist, wenn man sich versteht, Tier und Mensch.

[55:19] Nathalie, das taugt für ein Schlusswort, würde ich sagen vielen Dank für dieses tolle Gespräch außer du hast noch irgendwas ganz dringendes auf der Seele, was unbedingt raus müsste, mach jetzt die tolle Stimmung nicht kaputt ich will nur sagen, danke, dass ihr mich eingeladen habt, voll gerne vielen Dank dafür große Empfehlung in der ARD Audiothek mit Tieren sprechen der neue Podcast von Nathalie Putsche. Jenny, es war ein langer Tag. Jetzt gehen wir zum Ciao-Ciao. Jetzt gehen wir zum Ciao-Ciao und was essen. Ja, einen Rotwein trinken und einen Lizza-Salat essen und vielleicht ein bisschen Pasta. Und das dürfen wir jetzt nicht, also das müssen wir jetzt nicht flattern, in welche Restaurants wir hier, Restaurants wir jetzt hier gehen. Ach nee, Ciao-Ciao heißt ja jeder dritte Italiener. Ciao-Ciao. Dann sagen wir Ciao-Ciao. Bis zum nächsten Mal. hat Spaß gemacht. Habt ne pferdige Zeit. Tschüss.


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