
In der neuen, kleinen Folge des Pferdepodcasts geht’s diesmal um zwei große Themen: göttliche Geschenke und das gute Reiten. Ja, richtig gelesen – der Papst hat jetzt tatsächlich ein Pferd! Papst Leo wurde ein Vollblutaraber namens Protongeschenkt, der künftig durch die Gärten von Castel Gandolfo traben soll. Jenny und Chris nehmen das zum Anlass für ein augenzwinkerndes Update aus ihrem Pferdealltag – und für eine spannende Diskussion über eine Hörerfrage, die es in sich hat:
Was ist eigentlich ein guter Reiter?
Eine Frage, die man mit einem Satz beantworten kann – oder mit einer ganzen Podcastfolge. Jenny, die mit ihrem Haflinger AC/DC schon M-Dressuren gewonnen hat, bringt es auf ihre Weise auf den Punkt:
„Ein guter Reiter ist jemand, der gute, durchlässige Übergänge reiten kann.“
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Gutes Reiten beginnt beim Fühlen
Was sie damit meint: gutes Reiten beginnt beim Fühlen. Spüren, wann ein Übergang wirklich gelingt. Merken, ob das Pferd zufrieden und locker ist, ob es sich selbst trägt – oder ob man es (bewusst oder unbewusst) festhält. Jenny erzählt, wie sie erst durch das Training mit ihrer Ausbilderin Pia gelernt hat, diese feinen Unterschiede wahrzunehmen. Der entscheidende Aha-Moment:
„Ich hatte plötzlich kein Gewicht mehr in der Hand und dachte, das kann nicht richtig sein – bis Pia sagte: Genau das willst du doch! Ein Pferd, das sich selbst trägt.“
Ein gutes Pferd-Reiter-Paar erkennt man also nicht an spektakulären Lektionen, glänzenden Schleifen oder hohen Noten, sondern an Harmonie, Balance und Leichtigkeit. Ein Reiter, der sein Pferd wirklich fühlt, es in Selbsthaltung kommen lässt und geduldig an den Basics arbeitet, ist für Jenny der Inbegriff von gutem Reiten – egal ob in der Halle, auf dem Platz oder im Gelände.
Natürlich bleibt’s im Pferdepodcast wie immer nicht ganz bierernst: Chris fragt sich, welches von Jennys Pferden wohl am frommsten wäre (Tipp: es ist nicht der freche Benny). Und zwischendurch geht’s auch um Transporter, Turnierpläne und die kleinen, komischen Momente des Pferdelebens.
🎧 Jetzt reinhören in Folge #387 „Auch der Papst hat jetzt ein Pferd“ – für alle, die ihr Reiten reflektieren wollen, Spaß an guten Geschichten haben und wissen möchten, warum feines Reiten manchmal ganz leise passiert.
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Hier geht’s zum vollständigen Transkript der Folge:
[0:16] Hallihallo, hier ist der Podcast, bei dem drin ist, was draufsteht, der Pferdepodcast.
[0:25] Wir sprechen über Pferde. Was ist das denn für ein Spruch? Ja. Wo drin ist, was draufsteht. Ja, man muss ja quasi immer kurz skizzieren für Menschen, die neu zu unserem Podcast hinzukommen. Und diese Chance besteht ja jede Folge sozusagen, weißt du? Dass jemand hier reinstolpert und sagt, ach guck mal, da ist ein Pferd auf Cover. Und dass man dem so sagt, worum geht es eigentlich? Und damit er sich gleich zu Hause fühlt, dass er jetzt nicht wieder weg geht, weißt du? Wird er sofort an der Jacke festgehalten. Hier, du hast ein Pferd gesehen. Wir reden über Pferde in diesem Podcast. Hier sind Jenny, das Pferdemädchen. Und Chris, der Typ, der keine Ahnung hat, der aber die Fragen stellen kann. Und wir reden über Pferde nicht von oben herab, sondern du bist eine ambitionierte Hobbyreiterin. So kann man das sagen. Die mit einem Haarflinger aber schon eine M-Dressur gewonnen hat. Genau. So nämlich. Und auch schon ein paar Mal platziert war in der M. So nämlich. Also nicht nur zufällig mal gewonnen. Sondern es war kein Zufall. Das wollen wir mal so festhalten. Es gibt große Folgen, da haben wir häufig auch Gäste dabei. Und das hier ist jetzt eine kleine Folge vor dem Wochenende. So ein kurzes Update, wo wir eigentlich, also ein Lebenszeichen. Hallihallo, wir sind noch da, allen Pferden geht es gut.
[1:42] Wir beantworten Hörersfragen. Und es gibt so Kleinigkeiten, die ich mitgebracht habe. Ich habe eine Kleinigkeit mitgebracht und eine Hörerfrage. Das ist ja Wahnsinn, du guckst schon auf die Uhr.
[1:52] Also fast nicht kurz, ich muss los. Ich gehe mir nämlich ein Gefährt angucken.
[1:57] Ein Gefährt. Nicht mit Gefährt, sondern Gefährt. Mit dem man das Gefährt fahren kann. Genau. Wir kommen dieser T-Sache schon näher. Wir tasten uns so langsam voran. T wie Runsporter, ne? So, ran an den. Wir halten euch auf dem Laufenden. Die Kleinigkeit, die ich mitgebracht habe. Ich wollte, ehrlich gesagt, unserer Sendung, unserem Podcast fehlt noch so ein bisschen, also dass wir quasi alle gesellschaftlichen Gruppen hier eingemeinten und so ein bisschen der Segen von ganz oben. Und der kommt jetzt. Der Folgentitel dieser Folge wird nämlich lauten, der Papst hat jetzt auch ein Pferd.
[2:43] In der Zeitung gelesen, die KNA, die Katholische Nachrichtenagentur, die gibt es wirklich, berichtet aus Vatikanstadt. Im Galopp durch die Gärten von Castel Gandolfo? Papst Leo hat am Mittwoch ein Pferd geschenkt bekommen. Ein Video der polnischen Journalistin, deren Namen ich nicht aussprechen kann, auf X zeigt Leo, wie er einen Schimmel einige Meter durch den Vatikan führt. Der Vollblutaraber soll auf den Namen Proton hören und von einem Gestüt in Bucistovo im Nordwesten Polens stammen. Künftig soll das zwölfjährige Pferd in Castel Gandolfo leben. In seine dortige Residenz zieht sich Leo häufig zurück für Urlaube und verlängerte Wochenenden und so weiter und so fort. Dann hoffen wir mal für das Pferd, dass es da noch andere Pferde gibt und er da nicht alleine residiert. Keine Boxenhaltung, also quasi. Viel Platz und viel Licht und viel Luft Heuhafer und andere Pferde, ganz wichtig also Leo, halt dich ran zwölf Jahre, das heißt das Pferd ist im Vollbesitz seiner Kräfte, also Training wäre okay, wenn der Papst sich da quasi also so einmal am Tag regelmäßig, mit Kutsche oder mit Kutte.
[4:08] Ich will ja nicht mich lustig machen über das katholische Oberhaupt. Also ich ahne mal, der Papst wird viele Geschenke bekommen und da hat ihm jemand was geschenkt, der es auf jeden Fall gut meint. Also ein Pferd geschenkt bekommen ist ja schon mal… Also Papst, wenn du es nicht willst, her damit. Mal angenommen, der Papst würde in deinen Stall kommen und würde sich Benni, ACDC und Klecks, deine Dreiergang da angucken.
[4:37] Also, so wenn man jetzt mal so die Pferde sich anschaut, so nach dem Heiligenscheinfaktor. Also, wer ist am frommsten, wer ist am gottesfürchtigsten? Der Klexi. Wer hält sich am ehesten an die Regeln? Der Klexi. Echt jetzt? Ja. Du sollst nicht deines anderen Futter fressen. Ach ja. Du sollst nicht deine Nächsten anrempeln. Ja. Ehrlich, der Klexi? Der Klexi. Ich hätte jetzt gewettet, der ACDC. Nee, der ist schon auch manchmal arschig, der AC. Ehrlich? Ja. Der Benni schmust sich immer so ein bisschen an, da können wir auch mal Fell kauen. Geh weg, wer bist dich? Ach komm. Ja. Also der Kleksi wäre sozusagen der Messdiener unter deinen Dreien. Ich will jetzt hier mit katholischer Kirche keine falschen Assoziationen irgendwie. Also du weißt schon. Ich habe schon zu spät. Ja, Entschuldigung, wir spulen nochmal zurück. Aber ich meine es ja positiv. Also der Liebste von den Dreien ist der Kleksi. Eigentlich schon. Eigentlich schon. Ja. Also der würde mit dem Proton da auch mal fellkraulen. Die sind alle drei lieb. Okay. Also es ist schwer, sich zu entscheiden. Sie sind alle drei echt nette Pferde und mögt sich ja auch. Und manchmal geht es halt auch ein bisschen ruppiger zu, aber das ist ja auch ganz normal. Auch im Vatikan hört man ja so. Also von daher. Mit den Messdienern.
[5:53] Da geht’s. Jenny jetzt. Oh Mann. Jetzt Pferde. Sag mal Pferde. Genau. Wir haben eine Hörerenzuschrift und das ist eine Zuschrift aus der Kategorie. Wie sag ich? Eigentlich kennen wir uns.
[6:09] Ja, das kommt ja noch dazu. Eigentlich kennen wir uns und sie mag auch unseren Podcast und so. Und sie hat also, ist eine ganz ernst gemeinte Frage. Also wir haben uns auch total gefreut drüber. Aber es ist so eine Frage, die so in die Kategorie fällt. Man kann entweder ganz kurz drüber reden oder ganz lang. Also das ist wie wenn so ein Kind fragt, warum Mama, warum streiten eigentlich Onkel Hans und Tante Traudl immer? Und da kann man entweder sagen, das kommt manchmal vor unter Erwachsenen, willst du noch eine Folge Teletubbies gucken? Oder man sagt, hast du Zeit bis zur Volljährigkeit? Ich erkläre dir jetzt mal, wie das ist. Weißt du, was ich meine? Haben wir Teletubbies hier? Können wir die einfach einspielen? Nein, können wir leider nicht. Ich lese jetzt mal die Frage vor. Hallo, ihr lieben Ausrufezeichen. Bei uns hat sich heute Abend eine Frage aufgetan, zu der ich gern aufrufe.
[7:03] Eure Antwort einmal hören würde. Wir philosophierten, und das ist ein gutes Stichwort, darüber, wer oder was ist ein guter Reiter? Wie würdet ihr denn einen guten Reiter beschreiben? Was sind fernab von Essoxern, Piaffen und Passagen oder besonders guten Sliding-Stops eure Merkmale für einen solchen guten Reiter? Oder machen es vielleicht solche Lektionen oder Manöver für euch auch aus? Also die Sliding, Stops, Piaffen, Passagen und so weiter. Diese Frage erscheint mir sehr vielschichtig, wenngleich wir hier zu Hause zwischen Springreiter und Nichtreiter im Endeffekt einen gemeinsamen Nenner finden konnten. Also sie haben einen gemeinsamen Nenner gefunden. Sie würde brennend interessieren, was unsere Meinung ist. Spoiler, der nicht zur Frage gehört. Jenny konnten wir, ja da fehlt das Wort bei, bei Jenny konnten wir uns auf eine sehr klare Meinung einigen. Oh, ich habe ein bisschen Angst.
[8:05] Was ich jetzt unterschlagen habe, ich schiebe es jetzt aber hinterher, ist ein Herzchen hintendran gepostet. Also ich glaube, die Antwort fällt nicht vernichtend aus, sondern es wird, glaube ich, eine sehr freundliche Antwort sein. Interessante Frage, oder? Absolut. Ja, und wo ich es jetzt so höre und du mir ja die Auswahl gelassen hast, kurze Antwort, lange Antwort. Die kurze Antwort wäre, die würde ich so ganz spontan geben. Ein guter Reiter ist, wer gute, durchlässige Übergänge reiten kann. Für mich sind ja die Übergänge die Basis einer guten Reiterei. Fühlen, wann ist denn der Übergang gut? Das Hinterbein fühlen, vorne den Zug fühlen. Also fühlen, wenn das Pferd an den Hilfen ist. Ich muss ja ganz ehrlich sagen, ich hatte es auch mit meiner Freundin Mareike gerade so drüber. Wann reitet man denn gut und wann reitet man nicht gut? Gefühlt bin ich erst relativ gut geworden. Ich denke mal, dass ich eine relativ gute Reiterin bin, zusammen mit Pia. Weil ich früher, natürlich saß ich ganz ordentlich auf dem Pferd und ich bin ja auch Turnier geritten und habe das auch alles so gemacht, aber nicht so bewusst, wie ich das heute mache und auch nicht so konsequent. So konsequent geritten, also jetzt wird es ja doch länger.
[9:29] Aber dieses Fühlen, was das Pferd unter mir macht, ist das Pferd zufrieden, ist das Pferd durchlässig, sind die Übergänge geschmeidig, fühle ich denn, was das Pferd unter mir macht und kann auch, kann ich zum Beispiel die Schulter bewegen, kann ich das Hinterbein bewegen, kann ich wirklich das Pferd zum Tanzen bringen, dann bin ich ein guter Reiter. Und vor Pia habe ich das alles gar nicht so bewusst wahrgenommen und auch nicht so gemacht. Ich saß auf dem Pferd, bin Schrittrapp-Galopp geritten und auch mal einen fliegenden Wechsel und auch mal einen Kurzkehrt. Ja, ja, ja, habe ich alles gemacht, war mir aber nie so bewusst, ist das gut oder nicht gut. Ich konnte nicht unterscheiden, ob diese Lektion jetzt gut geritten war oder nicht und war auch manchmal so, ich wusste gar nicht, wenn ich eine Adressur geritten bin und hatte eine 6,3, ich wusste da gar nichts mit anzufangen. Ah ja, die Richter haben gesagt 6,3, okay, keine Ahnung, wie es war. Aber ich konnte mich auch selber nicht einschätzen und ich konnte auch selber gar nicht so wahrnehmen, wie bin ich denn geritten? Was habe ich denn da gemacht? Was habe ich da gemacht? Was habe ich da gemacht? Und ich finde so diese Selbstreflexion und spüren, ob ich etwas gut reite oder nicht, das macht einen guten Reiter aus. Und auch diese Disziplin an sich selber zu arbeiten und wirklich auch Dinge zu wiederholen. Bei mir sind es die Übergänge. Also ich lege bei jeder Reiteinheit immer ganz, ganz großen Wert darauf, dass jeder Übergang korrekt geritten ist.
[10:55] Egal, ob ich antrabe, ob ich angaloppiere, ob ich durchpariere zum Schritt.
[11:00] Für mich ist es ganz, ganz wichtig, dass jeder Übergang korrekt geritten ist. Und wenn das nicht funktioniert, dann mache ich es nochmal, solange es funktioniert. Ich hätte gerne das Recht, maximal, und ich will es nicht unnötig in die Länge ziehen.
[11:12] Maximal drei Nachfragen zu stellen, die vielleicht so ein bisschen rausarbeiten oder vielleicht noch mehr rausarbeiten, worauf die Frage so ein bisschen zielt. Also Kern der Frage, die erste Nachfrage, es ist aber nicht nur die Note, die die Richter geben, ob es jetzt gut oder schlecht war oder anders formuliert. Überhaupt nicht. Jetzt sagst du schon, überhaupt nicht. Anders formuliert ist es möglich, dass ein Reiter eine sehr gute Note bekommt, was weiß ich, eine 7,9 oder so und trotzdem schlecht geritten ist? Ja. Und was wäre dann das Schlechtgerittene? Also was wäre dann sozusagen?
[11:48] Also wir hatten ja auf dem Turnier, wo es diese 3,0 gab, hatten wir ja das beste Beispiel. Ein anderer Richter hätte das vielleicht mit einer 7,5 bewertet. Also da war wirklich von der 3 bis zur 8 alles drin. Diese Vorstellung war lektionsmäßig super korrekt geritten. Das Pferd hatte Schwung, der war durchlässig, das war alles korrekt. Die Reiterin saß da wirklich perfekt obendrauf. Also ich habe das ja nur so von Weitem gesehen. Und dieser Richter, der da eine 3,0 vergeben hat, der hat natürlich bemängelt, das Pferd war hinter der senkrechten in der ganzen Prüfung. Und der sagte, das ist nicht reell, Genick höchster Punkt, da sind wir wieder bei Skala der Ausbildung, von hinten nach vorne an die federnde Hand ran. Und das war für diesen Richter wirklich maßgeblich, diese Note zu geben, weil der gesagt hat, das ist für mich nicht reell an die Hand geritten, sondern das ist hinter die senkrechte gezogen, mag das Pferd trotzdem jede Lektion korrekt machen, ist es für mich nicht reell. Ein anderer Richter hätte vielleicht gesagt, ach, ist ein bisschen eng, aber sonst war alles super, 7,8.
[12:57] Also das ist nicht messbar in Noten, die Richter geben. Geht es in die gleiche Richtung wie das, was, und ich plaudere jetzt aus dem Nähkästchen, du hast mal, also manchmal schauen wir uns auch gute Reiterinnen an und du sagst, und die werden auch sehr gut bewertet, aber trotzdem sieht man, dass die sehr, wie soll ich sagen, dominant reiten oder auch, also.
[13:21] Die haben alles unter Kontrolle und man hat jetzt nicht so das Gefühl, dass das Pferd da auch noch so viel, also dass die so eine geschmeidige Einheit sind. Ich sage das jetzt laienhaft, Entschuldigung. Und du sagst manchmal, das ist alles gut und auch zu Recht gut bewertet, aber ich möchte so nicht reiten. Das ist dann so manchmal so das, was du sagst. Ist es die gleiche Stoßrichtung sozusagen, was du eben gerade schon so ein bisschen skizziert hast mit der Senkrechten und so weiter. Das ist ja auch sowas, alles korrekt ausgeführt, aber das Pferd ist sehr eingezwängt gewesen auf eine künstliche Art und Weise durch die Reiterin. Also du willst schon, dass das mit dem Pferd gemeinsam irgendwie geschaffen wird. Ich hätte gerne, genau, ich hatte mal so ein Aha-Erlebnis zusammen mit Pia und Nixen. Und zwar haben wir Galopparbeit gemacht und der Nixen hatte ja eine unerschütterliche Anlehnung. Wenn ich die Hand dahin gestellt habe, dann hat er da rangezogen. Immer. Das war überhaupt, also, aber ich hatte immer so einen Zug auf der Hand. Und dann haben wir an der Galoppversammlung geübt und wir haben so erste Pirouettenversuche gemacht. Und dann auf einmal war das weg. Ich hatte nichts mehr da vorne. Und dann habe ich gemeckert. Da sage ich, Pia, das kann nicht richtig sein. Ich habe gar nichts auf der Hand und überhaupt. Und dann ist sie ja bald ausgeflippt. Dann hat sie sich bald in den Hallenbodensand geschmissen und hätte sich gewälzt, weil sie gesagt hat, genau das willst du doch. Du willst doch ein leichtes Pferd, das sich selber trägt.
[14:44] Und das hat bei mir so Klick gemacht, na klar will ich das, ich will doch gar nichts auf der Hand. Ich will doch, dass dieses Pferd in Selbsthaltung, Genick höchster Punkt, ganz leicht an meinen Hilfen steht. Und das haben wir da erreicht, aber das war mir gar nicht so bewusst. Das ja eigentlich ist das das Ziel, ein sich selber tragendes Pferd, das sich vorne aufrichtet, das das Genick ganz oben trägt und das nicht irgendwie zusammengeschnürt oder festgehalten wird von einer Reiterhand. Und du hast ein komisches Gefühl, weil du keine Kontrolle hast und die eigentlich willst, aber eigentlich ist es genau richtig. Genau richtig. Und ich hatte genau ein komisches Gefühl und habe gesagt, Pia, was mache ich denn jetzt? Und habe echt auf dem Pferd gesessen und habe gemeckert und Pia hat gedacht, ich habe sie nicht alle. War ja auch so. Aber das war so ein Klickmoment, wo ich dann auch so gedacht habe, ach so, da soll ich hin. Und deswegen ist es für mich auch so, ich habe bei Pia so ganz viele Aha-Momente gehabt, wo ich gar nicht so, Vorher wusste ich immer gar nicht, wo will ich denn hin? Was will ich denn fühlen? Was will ich denn erreichen? Also das war mir alles gar nicht so bewusst. Welches Gefühl will ich denn haben und wie soll denn mein Ferd sich unter mir anfühlen? Und das habe ich halt wirklich in der Zeit mit Pia extrem gelernt, also Ziele zu haben und auch so Ziele zu haben, wie soll denn mein Ferd sich unter mir anfühlen? Und das war halt, das ist das, wo ich hin will. Natürlich sieht man ganz viel, gerade so Dressurreiter, auch Springreiter. Also es gibt da keinen Unterschied.
[16:10] Das schreibt sie ja auch, die Annalena, die uns geschrieben hat. Es ist irgendwie die Springabteilung, hat sie ja selber geschrieben. Es wird sehr viel mit Hand geritten. Also egal in welcher Disziplin, ganz viele Reiter… Sind zu viel mit der Hand dran? Ich manchmal auch. Also ich ertappe mich ja auch dabei. Ich bin ja auch nicht fehlerfrei und manchmal kommt man in so ein Flow, wo man so denkt, jetzt bleib doch mal da. Und dann muss ich mich selber wieder, okay, nee, ich will ihn ja eigentlich über meinen Sitz in diese, dass er da bleibt, dass er sich selber trägt und will ihn ja nicht dahin ziehen. Auf so einem Turnier, in so einer Prüfung ist das halt wieder so subjektiv, wie sowas bewertet wird. Wie gesagt, es gibt Richter, die sagen, das wollen wir nicht sehen. Davon gibt es für meinen Geschmack leider viel zu wenige. Und es gibt aber Richter, die sagen, die Lektion ist korrekt ausgeführt, die Nase ist vor der senkrechten. Ob die Reiterin oder der Reiter jetzt Kraft dafür braucht oder nicht, ist mir scheißegal. Aber am Ende des Tages hinten kackt die Ente, sagt der Richter dann und sagt, alles korrekt gemacht, müssen wir gut bewerten. Wie der Reiter da hinkommt, ist ab bestimmten Klassen einfach egal, ob der da drauf sitzt wie ein Schluck Wasser, ob der da rumzehrt oder nicht. Wenn das Pferd sich unter dem Reiter harmonisch und durchlässig scheinend bewegt, reicht es.
[17:29] So, Annalena. Jetzt werden aber die Teletubbies angemacht. Danke für die Frage. Und wir lernen, wir müssen kurz unseren Hund retten, der wach geworden ist, ob der Diskussion über die Frage, was ist gutes Reiten?
[17:44] Wir haben ja, genau, du guckst auf die Uhr, der Transporter wartet. Du musst jetzt los. Tschüss, tschüss. Wir geben das auch mal weiter vielleicht noch an die Community. Also wir lernen Aha-Erlebnisse. Und du hast ja nicht als Anfängerin angefangen, bei Pia zu arbeiten, sondern du hast ja schon jahrelange Erfahrung auf dem Buckel gehabt. Also das ist schon, finde ich, auch eine spannende Aussage, dass es lange dauert, bis man solche Aha-Erlebnisse haben kann. Manche haben sie nie. Wir geben die Frage gerne auch mal an die Community weiter, weil das ist ja tatsächlich eine Frage, die man auf unterschiedliche Art und Weise beantworten kann. Was ist für dich eigentlich gutes Reiten? Wer da eine Meinung hat, vielleicht auch nur in ein, zwei Sätzen, die ganz hohe Kunst. Wir haben es nicht ganz hinbekommen heute. Wirklich gerne her damit. Wir finden es eine interessante Diskussion.
[18:34] Zumal für jemanden, der dann am Ende des Tages doch immer wieder auch auf Turnieren auftaucht und auf gute Noten, also sich über gute Noten freut. Das ist bei dir ja auch der Fall. Also von daher, du holst schon wieder Lust. Ein Satz noch so zum Ende. Aber natürlich kann ich auch nicht immer das umsetzen, feines Reiten. Aber das bleibt immer mein Ziel, feines Reiten. Natürlich gelingt mir das auch nicht tagtäglich und in jeder Reiteinheit. Aber ich muss wirklich sagen, mein primäres Ziel ist, ich will Leichtigkeit, ich will fein reiten, ich will nicht ackern, ich will nicht geschwitzt sein, wenn ich vom Pferd steige. Das wäre toll. Wir nehmen am Wochenende die große Folge auf, warum Jenny mit Benni doch nicht beim Turnier startet. Wir haben Psycholo Hü zu Gast in der Folge. Wir sprechen über dies und das. Und vielleicht, vielleicht sind wir am Wochenende schon pleite. Tschüss. Tschüss.
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