
In Folge 392 des Pferdepodcasts geht’s emotional zu – und zwar gleich doppelt. Während Jenny und ihr Jungpferd Benny beim Auswärtstraining mit Reitlehrerin Silke Rahmschütz an der inneren Ruhe arbeiten, sorgt ein ganz anderes Thema für Aufregung: Die sogenannte Blutregel im Turniersport soll aufgeweicht werden. Für viele Pferdeleute ein absolutes No-Go – und Jenny und Chris nehmen kein Blatt vor den Mund.
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Blut im Maul, Blut am Pferd – und was dann?
Die Blutregel ist eine der wichtigsten Schutzbestimmungen im Turniersport: Sobald ein Pferd sichtbare Blutspuren zeigt, wird es disqualifiziert. Doch der Weltverband FEI überlegt offenbar, diese Regel für den Springsport zu lockern.
Für Jenny und Chris ein fatales Signal: „Das öffnet Tür und Tor für Missbrauch – und ist ein Rückschritt in Sachen Tierschutz.“ In der Folge diskutieren sie, warum die Regel unbedingt erhalten bleiben sollte – und weshalb Pferdeleute völlig zu Recht „auf den Barrikaden“ gehen.
Lehrgangswochenende im Schwarzwald
Im ersten Teil der Folge dreht sich alles um das Training mit den Pferden. Jenny war mit ihrem Nachwuchspferd Benny bei Silke Ramschütz – und das Ziel war diesmal weniger das Reiten an sich als vielmehr das Gelassenbleiben in fremder Umgebung.
Und das war nötig: Kinder, Straßenlärm, offene Tore – für Benny purer Stress. Trotzdem: Mit viel Geduld und kluger Arbeit gelang es Jenny, den sensiblen Wallach Schritt für Schritt herunterzufahren. „Er braucht einen klaren Rahmen, Sicherheit durch Hand und Schenkel – dann kann er loslassen“, fasst Jenny zusammen.
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AC/DC auf dem Weg zum nächsten sportlichen Ziel
Am zweiten Tag durfte dann Haflinger AC/DC ran – Jennys Routiniers im Team. Mit ihm arbeitet sie konsequent auf das nächste sportliche Ziel hin: Starts in der S-Dressur. Welche Trainingsschritte sie dafür auf dem Lehrgang mit Silke angegangen ist, erzählt sie in der Folge.
Von Mistboys, Haflinger-Stolz und großen Interviewträumen
Zwischen all dem Pferdealltag gibt’s natürlich auch wieder typische Pferdepodcast-Momente: Chris übt sich als „Mistboy“, Jenny erklärt das Konzept „Stresskacke“, und beide philosophieren über Juli Zeh – die Bestsellerautorin, passionierte Reiterin und Haflinger-Besitzerin, die jederzeit als Gast im Podcast willkommen wäre. Wir starten in dieser Folge mit fünf ultimativen Tipps für Pferdefrauen-Männer aus ihrer Feder – thematisch passt das ja ganz gut zum Pferdepodcast…
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Weiterführende Links
- „FEI-Blutregel im Springsport soll geändert werden: Petition und Debatte“ (Cavallo) – ein Artikel mit guter Übersicht über die Hintergründe und den Aufruf zur Petition. CAVALLO
- „Blut am Pferd? Stopp! Save the No-Blood-Rule“ (Petition bei Change.org) – die Unterschriftenaktion für den Erhalt der Regel. Change.org
- „Tierschutz-Debatte: Kippt die FEI die strikte Blood Rule?“ (ehorses) – weitere Einordnung mit Details zur geplanten Änderung und Kritik. ehorses
- „FN wird gegen das Aufweichen der No-Blood-Rule stimmen“ (Deutsche Reiterliche Vereinigung / Dressur-Studien) – nationaler Verband spricht sich klar gegen Lockerung aus. dressur-studien.de
- „No-Blood-Rule im Pferdesport: Schon wieder auf der Kippe“ (Dressur-Studien) – ein kompakter Überblick zur aktuellen Lage. dressur-studien.de
Hier geht’s zum vollständigen Transkript der Folge:
[0:00] Geht’s noch schnell mit aufnehmen? Vorm in die Badewanne gehen? Ich muss ja.
[0:05] Okay. Und ist natürlich wieder alles bam, bam, bam. Keine Zeit hier für Redaktionssitzungen. Muss sofort kacheln, ne? Redaktionssitzungen. Jetzt gibt man nicht so an. Ja, doch. Ja, ich werde gleich davon erzählen. Von der Redaktionssitzung, die du mit dir hattest. Genau. Ich hatte als Chefredakteur eine Redaktionssitzung mit mir selbst. Zieh ihm Schleinmann einen Kittel an. Ja, genau. Und das war ganz intensiv. Zwar auch produktiv, ich habe auch Interviewanfragen rausgeschickt. Bei einer habe ich mich, also da habe ich mich lange Zeit nicht getraut, die Person für ein Interview anzufragen, dann war ich jetzt soweit, habe auf einem Supermann-Heftchen geschlafen und dann habe ich keine Kontakt-Mail-Adresse gefunden. Das ist mir quasi noch nie passiert. Also selbst wenn wir jetzt den Bundeskanzler anfragen würden, dann würde ich wissen, mal so grob, wem schreibt man eine Mail. Bei dieser Frau, also auf die Schnelle, habe ich zumindest keine Kontaktmöglichkeit rausgefunden. Ich werde gleich erzählen, worum es geht. Ich spiele kurz den Haferblues. Also der darf ja nicht fehlen. Bei allem, du müffelst, du kommst gerade von Teil 1 des Lehrgangswochenendes. Wir herzlich willkommen in einem ganz normalen, verrückten Pferde-Podcast Samstag. Aber der Haferblues muss schon noch sein. Das ist der Hafer- und Bananenblues. Das ist das, was jedes Pferd haben muss.
[1:32] Folge 392, Lehrgangswochenende, ist ein wichtiges Stichwort. Silke Ramschütz ist mal wieder in The Land, wie ja unser Bundesland hier heißt. War eine teure Werbekampagne, aber ich finde die mega. Also wenn Baden-Württemberg was kann, dann ist es ja Werbekampagnen. Wir können alles außer Hochdeutsch, ist so ein Slogan, den jeder kennt. Und danach kam dann, Baden-Württemberg ist The Land. Du bist ja bald Berliner. Ja, genau. Ich bin bald in The, was ist denn das eigentlich? Weiß ich nicht.
[2:06] Jenny, genau, also wir sprechen über das Lehrgangswochenende. Es gab schon, fand ich, also ich war ja auch heute da, ich habe zugeguckt und, Wichtige Erkenntnisse, also spannende Erkenntnisse, Einblicke, Fortschritte, weiß ich gar nicht so, würde ich jetzt noch nicht mal, also das ist ja eigentlich immer für so einen Podcast ganz cool, so nach dem Motto, hör bei uns zu, hör zu, wie die Fortschritte gehen und mach selber auch Fortschritte. Das ist ja so im Subtext immer so ein Versprechen. Ich weiß gar nicht, ob wir das überhaupt geben können. Das Gegenteil ist, glaube ich, der Fall. Also in erster Linie bin ich ja jetzt, und nicht falsch verstehen, aber in erster Linie habe ich den Benni nicht mitgenommen, weil ich irgendein Problem beim Reiten mit ihm habe. Eher im Gegend. Hatte ich bis heute keins. Ja, genau. Sondern das Ziel war ja ganz anderes. Und ob das geklappt hat, ist ja viel, viel, viel wichtiger, als dass der da in der Halle ein bisschen gaga war. Ach so, und du wirst uns verraten, ob du diesem Ziel näher gekommen bist. Ich bin sehr gespannt. Also ich sag mal so, mal angenommen, ich würde noch so eine Zweitkarriere als Mistboy anstreben. Dann hätte ich heute viel gelernt. Richtig, ja. Also das muss man sagen. Ich habe mich nicht schlecht, ich kam, also ich war noch nicht mal da und habe noch nicht mal die Kamera aufs Stativ gebastelt. Da war es schon, bahn. Benni hatte wieder Stresskacken.
[3:27] Genau, Stresskacken. Also darüber sprechen wir. Benni bei Silke Rahmschütz, renommierte Reitlehrerin, muss man ja sagen, die dir auch schon viele gute Tipps gegeben hat in deinem Reiterinnenleben. Und das wollen wir, ja, das wollen wir uns zu Gemüte führen. Dann die Redaktionssitzung mit mir selbst. Ich bin so über ein, zwei Sachen gestolpert. Unter anderem die Blutregel. Ja. Soll aufgeweicht werden. Schande über die FN. Schande über die, wobei. Ne, FEI, ne? FEI, ich wollte gerade sagen, oder? Also bei Cavallo. Können wir vielleicht mal kurz drüber sprechen. Die Blutregel, wenn ich es richtig verstanden habe, in dem Fall soll sie aufgeweicht werden für den Springsport. Sie gilt ja aber auch im Dressursport, oder? Ja, sie gilt im Turniersport. Im Turniersport? Weiß gar nicht. Also hast du noch mehr Erkenntnisse? Es las sich so bei Instagram, beim Cavallo-Account, dass es für den Springsport aufgeweicht werden soll. Weiß gar nicht, wie tief du da eingetaucht bist in das Thema. Aber wir können ja vielleicht generell mal über… Im Moment gilt sie für den Turniersport. Für generell den Turniersport. Und wir können ja auch vielleicht generell mal über den Sinn und Unsinn dieser Regel sprechen. Ja.
[4:40] Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Argumente für den Dressursport andere wehren, ob die Regel gut oder schlecht ist oder ob sie aufgeweicht werden kann als jetzt im Springsport, oder? Also eigentlich macht es schon Sinn zu sagen, wir haben eine einheitliche Linie für den Turniersport. Wie auch immer, es gibt offensichtlich Bestrebungen des Weltverbandes, das aufzuweichen und ist ja mal eine berechtigte Frage, wie finden wir das denn eigentlich? Und das kann ich vielleicht noch kurz vor der Money-Hymne sagen. Es ist ja immer so, lasst euch überraschen, wir versuchen ja auch immer interessante Gesprächsgäste in unseren Pferde-Podcast zu locken und dafür gucke ich mir immer auch so Magazine an. Ich blätter mal so durch, was es so alles gibt an Reitsport, Literatur und dann findet man interessante Themen und denkt sich, boah, das wäre ja auch mal eine Interviewpartnerin oder ein Interviewpartner für uns.
[5:37] Und ich bin heute an der Herausforderung gescheitert, Juli C. Für uns anzufragen. Kennst du die? Wenn ich jetzt sage, nein. Ja, ist ja nicht schlimm. Aber also eine sehr intelligente Person, Bestsellerautorin, Richterin, ich glaube sogar Verfassungsrichterin und aber auch passionierte Reiterin, mittlerweile Drehbuchautorin. Im Moment wird gerade ein Filmprojekt von ihr fürs ZDF realisiert und ich habe den Artikel gelesen und da bin ich ja ganz hellhörig und hot geworden, möchte ich fast sagen. Sie besitzt auch einen Haflinger. Und diese Haflinger startet in S-Dressuren auf Zwei-Sterne-Niveau. Und sie kann sich offensichtlich fantastisch darüber aufregen, wenn Wertungsrichter bei Dressur-Turnieren sich abwertend äußern über Haflinger. Also da bin ich völlig bei ihr. Absolut. Soll ja schon mal vorgekommen sein. Ab und zu. Ja. Gelegentlich. Und also sie spricht, glaube ich, uns Haffi-Leuten sowieso aus dem Herzen. Allein, ich muss noch Wege finden. Hallo Juli C. Vielleicht hört sie ja zufälligerweise sogar heimlich.
[6:51] Wegen des Haflingers. Wegen des Haflingers auf dem Titelbild, wegen unseres ACDC. Ruf uns an. Also dann ruf uns an. Ich werde aber auch nochmal versuchen, sie irgendwie, ich glaube sie ist wirklich eine vielbeschäftigte Frau in der Kavallung. Trotzdem. Ruf doch mal an. Zwei Minuten dauert das. Genau. Oder schick eine WhatsApp. So machen wir es. Bitte. Also das würde die Dinge vereinfachen. Bitte melde dich. Ich bleibe aber auch von mir aus noch dran. Und zwar ist in der Cavallo so ein kleiner Ausschnitt. Der arme Manni, der steht hier schon und zittert. Ja, der kommt jetzt. Der kommt. Und zwar, es gibt auch einen Buchtipp aus Ihrem Buch.
[7:25] Gebrauchsanweisung für Pferde heißt das. Und da gibt es fünf Tipps für Pferdefrauenmänner. Damit starten wir in die Folge, nachdem unseren Manni die Hymne unseren Orchestermusiker Manni die Hymne des Pferdepodcasts gespielt hat. Los geht’s mit Folge 392.
[8:06] Jenny, bevor wir eintauchen in meine beruflichen Ambitionen als Mistboy von dir. Die fünf Tipps aus Juli C.’s Buch für die Pferde, Frauen, Männer. Stand jetzt, bin ich das ja? Wie ist Stand jetzt?
[8:24] Das ist so ein Moment, ist das so eine Krankheit hier? Ist das so? Ja. Dass die Pferde, Frauen, Männer sich also lieber nur Männer sind sozusagen? Ach so, okay. Und sich abwenden von den Pferdefrauen. Also Tipps für Pferdefrauen, Männer. Ich glaube, es ist auch so zu verstehen, dass man also quasi Tipps, dass man, also für die, die es bleiben wollen. Deshalb lese ich es jetzt mal vor. Stand jetzt, will ich es auch gerne bleiben. Stand jetzt? Stand jetzt. Frag mich übermorgen nochmal. Frag mich. Vielleicht will ich ja auch dann gar nicht als Pferdefrau, dass du mein Pferdefraumann bleibst, wenn du in Berlin bist. Wer weiß das schon? So, jetzt habe ich mein Fett wieder gekriegt hier. Erstens, zeige niemals Eifersucht, Ablehnung, Kritik oder nur Zweifel am Pferd. Mache dich auch nicht mit dem Pferd gemein. Also das sind so Rann-Kumpeleien. Zweitens, versuche nicht reiten zu lernen. Lasse dich nicht zum Stallburschen erziehen. Oha, da habe ich heute schon einen Fehler gemacht. Beschränke deine Stallbesuche auf maximal alle 14 Tage. Das machst du ja richtig. Ich mache vieles richtig. 3. Reagiere gelassen, wenn man deinen Respekt vor einem 600 Kilo schweren Muskelpaket als Feigheit verspottet.
[9:42] Gelassen reagieren. Hast du bis jetzt noch nicht gemacht? Ich habe ja auch kein 600-Kilo-Muskelpaket. Viertens. Merke dir Grundbegriffe aus der Reiterei und Pferdekunde und platziere sie maßvoll und beiläufig in euren Gesprächen. Hufgeschwür. Hör zu, wenn die Pferdefrau über ihr Pferd spricht, auch wenn es Stunden dauert. Jetzt sind wir hier in diesem Podcast. Genau richtig. Juli C. Merkst du, also schreit danach, dass sie hier als Interviewgast auftritt. Also sie vertritt ja steile Thesen. Und Nummer 5, der Kanzler. Tipp Nummer 5 für Pferde, Frauen, Männer lautet, lobe die Fortschritte von Pferd und Frau auch, wenn du nichts davon siehst. Jenny, was ihr für Fortschritte gemacht habt in der zurückliegenden Woche, es ist ja geradezu atemberaubend. An der Maul jetzt echt.
[10:38] Warte, der Themenwechselknopf, wir machen hier alles. Wir starten mit dem ersten Thema.
[10:46] Lehrgangswochenende im Schwarzwald. Silke Rahmschütz ist da und wir hatten das zwar schon angekündigt, aber unsere treuen Hörer wissen ja auch, dass das mal, sich sehr schnell verändern kann, dass du sagst, ach nee, der eine ist krank und ich bin dann doch mit einem anderen Pferd gefahren. Also aber der ursprüngliche Plan war ja mit Benni zu Silke zu fahren und ich glaube am zweiten Tag Mit AC. Ich hol mal schnell den Du holst mal schnell den Hund. Wir haben ja einen Eishockey-Helm gekauft, also eine Art Eishockey-Helm, aber es ist zum hundertsten Mal, dass wir einen Helm, einen Kopfschutz für sie kaufen und wir kaufen das immer für teuer Geld, möchte ich mal sagen und es wird dann aber nie, weil der arme Hund sich ja dann mit dem Helm so schwer tut und sie gewöhnt sie, sie muss sich nie an irgendwas gewöhnen, aber es ist das gute Gefühl des Kaufs. Wie viel hat das Scheißding gekostet? Sachschnitt. 70 Tacken oder so. 80? 90? Aber wir sind ja noch in der Gewöhnungsphase. Ja, aber man gewöhnt sich. Ja, also die Gewöhnungsphase sieht so aus. Kein Helm und sie liegt auf unseren Schafsfällen, auf den teuren Möbelstücken hier. Egal. Ja.
[12:01] Also Jenny sitzt wieder in ihrem Mikrofon, nur weil man kann es ja nicht sehen. Sie ist wieder da, der Hund liegt auf dem Schafsfell und wird jetzt in den Schlaf gestreichelt. Kannst du trotzdem parallel sprechen? Nein, ich bin Multitasking, ich bin doch Pferdefrau. Ich kann alles. Sehr gut. Du hast gesagt, dass du mit Benni und Acy zu Silke fährst. So war es geplant und so. Es sieht auch alles danach aus, dass das so passiert. Teil 1 hat heute stattgefunden. Du warst mit Benni da und du hast schon gesagt, eigentlich ist es dir gar nicht so sehr um das Reiterliche gegangen, dass jetzt Silke als Reitlehrerin da drauf guckt und ihr euch hier die goldenen Tipps abholt, sondern wir hatten ja schon darüber gesprochen.
[12:40] Es ist schwierig mit ihm, wohin zu fahren, an andere Orte zu trainieren und so weiter. Also ich bin ja nicht oft, ich folge ja den Tipps von Juli C., obwohl ich gar nicht wusste, dass das ein Tipp von ihr ist. Ich bin ja nicht so oft dabei, aber heute bin ich dann mal hingekommen und ich wusste halt sofort, was du meinst. Also man ist da eine Sekunde, sieht die Szenerie und weiß schon, ah, alles klar, das ist das Problem. Das ist unübersehbar. Absolut. Er hirscht, er kackt, er glotzt, also schreiende Kinder hasst, also was er am meisten hasst auf der Welt, sind Kinder, die Krach machen. Und dann fragt man sich auch als Laie, wie soll das gehen, dieses Pferd zu reiten? Und also du kriegst es dann doch irgendwie hin.
[13:31] Du hast dir aber viel Zeit genommen. Das Training war in einer Halle und es gibt aber auch noch einen Außenplatz. Wenn man da hinkommt, dann darf man da auch drauf und nochmal ablongieren. Ich habe gebeten, ich würde gerne lieber in die Halle gehen. Achso, ihr hättet auch draußen trainieren können. Ja, eigentlich war der Lehrgang draußen, weil das Wetter war zumindest bis jetzt ganz nett. Aber ich habe gesagt, ich würde lieber gerne in den Schutz der Halle gehen, weil in dieser Umgebung, er ist extrem abgelenkt, weil das ist an der Straße. Auch die Kinder spielen und schreien. Also Kinder sind für ihn was ganz Schreckliches. Keine Ahnung, ob er da mal irgendwie ob er da ein Trauma hat mit Kindern. Keine Ahnung. Aber das war ja bei dem ersten Turnier schon so. Ein Fußballturnier von Kindern. Das war für ihn also der Worst Case. Und da kam er nicht mehr runter. Und da war jetzt gegenüber, haben die Feuerwehrkinder sich getroffen und geschrien. Und das war für ihn auch ganz, ganz schrecklich. Also jedes Kind, was schreit, findet er total doof. Er ist mein Pferd.
[14:33] Trotzdem gibt es ja dann, also ihr seid ja dann länger als fünf Minuten da. Es ist ja nicht so, dass du sagst, ah, schreiende Kinder, mein Pferd hirscht rum, alles klar, wir fahren wieder, Schätzelein, sondern natürlich, du setzt dich dann mit ihm auseinander, du versuchst ihn zu beruhigen, er kommt an die Longe, der Mistboy Chris kommt auf den Platz geeilt. Wie so ein Formel-1-Mensch, der dann die Reifen wechselt, ich dann Kacke weg und so weiter. Gut gemacht. Och, hier. Und der kackt schon wieder. Und er kackt schon wieder. Und davon liegt auch noch ein Haufen und da liegt noch eine. Genau. Soko Pferdekacke am Start. Also alles das. Und es geht ja darum, also, ja, oder da geht die Frage schon los. Worum geht’s denn eigentlich? Es geht darum, dann am Ende des Tages doch, um konzentrierte, produktive 30-Minuten-Training zu haben und auch zu sagen, Benni, wir sind hier hingekommen. Es geht ums runterkommen. Dass ich mich draufsetze, dass du dann auf mich mal hörst und nicht auf irgendwas guckst, sondern dass ich einen Knopf im Ohr habe, ich habe die Reitlehrerin mit ihren Ratschlägen und Tipps und so weiter. Also wir wollen eine vernünftige Reitstunde machen. Natürlich ist es jetzt zu abstrakt für so ein Pferd, um es zu verstehen, aber das ist es, wo man erstmal hin will.
[15:54] Also ich würde jetzt nicht sagen, das Projekt ist komplett gescheitert. Nein, überhaupt nicht. Ihr habt es ja geschafft, also das muss man ja schon sagen. Ja, also es war extrem schwierig heute. Also auch für mich war das super anstrengend, dieses Pferd trotzdem noch zu kontrollieren, obwohl er ja dann völlig kopflos ist und gar nicht auf mich achtet. Sondern diese Umgebung macht ihm so zu schaffen, also er kommt aus dem Gucken gar nicht mehr raus. Das ist irgendwie, ich kriege auch seine Aufmerksamkeit nicht und also zumindest am Anfang nicht und dann, genau, lasse ich mir halt wirklich viel Zeit, um ihn so ein bisschen runterzubringen. Das ist mir dann auch gelungen draußen. Ich habe ihn erst ablongiert und dann ging er auch wirklich, so nach ein paar Runden ging er ganz entspannt Schritt und hat mal den Hals fallen lassen und dann war es einigermaßen okay. Dann sind wir in die Halle, da war natürlich da alles wieder aufregend und neu und kein anderes Pferd und da steht ein Hocker und da ist ja das Tor auf und da kann ich ja gar nicht hingehen.
[16:52] Und dann war noch die Frage, sollen wir das Tor zumachen? Nee, lass mal auf, weil auch das muss er ja, er muss diese ganzen Dinge einfach machen. Und er muss einfach lernen, das auszuhalten. Und das war eigentlich so mein Hauptding heute. Kann Silke mir helfen, ihn, also dann, wenn ich drauf sitze, ihn runterzubringen, dass er auch wirklich trotz Aufregung und trotz, dass er immer gucken muss, dass ich trotzdem zum Reiten komme und trotzdem dahin komme, dass er einigermaßen auf mich hört. Das hat ein bisschen gedauert. Wir haben es mit so ein paar Methoden versucht. Also Silke hat anfangs gesagt, nimm doch mal die Hände breit und guck mal, dass er da vielleicht so ein bisschen fallen lässt, Zügel ein bisschen länger. Das ging gar nicht. Er braucht diesen Rahmen. Also ich nehme die Zügel anfangs dann schon etwas kürzer. Dann ist er super eng, dann rollt er sich auf. Ja, aber dann versuche ich halt wirklich mit dem Bein dann da vorne dran zu reiten. Also Silke hat aber schon versucht, Entschuldigung, sozusagen nicht nur ihre Rolle als ihr normales Programm abzuspulen, sondern sich auf diese spezielle Situation dann auch einzustellen. Ja, natürlich. Also sie hat schon nach Ideen gesucht, wie kriegen wir denn das Pferd jetzt dazu, dass der sich nicht mehr da oben hinstellt, nicht mehr strampelt, sondern den Rücken aufmacht und über den Rücken an die Hand ranzieht. Also nicht die Denke so nach dem Motto, das muss ja schon die Reiterin hinkriegen, dass das Pferd gelassen ist und ich kann dann sagen, wie man irgendwie Übergänge reitet.
[18:16] Ich habe schon verstanden. Also dann, okay, interessant. Dann sagt sie, Zügel ein bisschen breiter und so und dann stellt man fest, okay, das funktioniert nicht. Genau, das hat nicht funktioniert. Also er hat sich nur noch mehr aufgeregt, weil ihm die Sicherheit gefehlt hat. Also es hat eben so ein bisschen, er braucht diesen Rahmen von mir, sowohl am Bein als auch die Hand. Er braucht dann schon so dieses, ah, die ist da, da oben.
[18:37] Und dann kann er auch so, also es dauert immer lange, bis er unten ist. Das ist, auf dem Turnier reicht mir die Zeit da nicht, das weiß ich. Also es ist noch nicht so weit, dass ich ihn auf irgendeinem Turnier vorstellen könnte. Und wenn es noch ein Jahr dauert, dauert es noch ein Jahr. Ja, aber stimmt, wenn man sich das vorstellt, dann muss es ja schneller gehen. Genau, also wenn er da zum Beispiel, wenn wir abreiten hätten auf dem Platz und dann rein in die Halle und da brauche ich mindestens zehn Minuten, um das Pferd runterzukriegen und das habe ich nicht auf dem Turnier. Und bevor ich das nicht schaffe, dass ich das Pferd in relativ kurzer Zeit wieder dazu kriege, dass er auf mich hört und meine, also wirklich, dass ich seine Aufmerksamkeit habe, macht es überhaupt keinen Sinn, den irgendwo vorzustellen. Aber trotzdem will ich natürlich ihn immer wieder in diese Situation bringen. Er regt sich auf und er muss dann natürlich auch nach dieser Aufregung brav nach Hause fahren. Das war heute das Hauptziel, der muss brav im Hänger nach Hause fahren. Hinten ist er super brav gefahren. Also man hört dieses Pferd auf der Hinfahrt nie. Der bewegt sich nicht. Der steht wie eine Eins auf der Hinfahrt. Und also wir haben das im Training dann schon auch geschafft, dass er den Hals fallen lässt, dass er mir zuhört. Er hat immer mal wieder geklotzt. Da passiert halt auch viel auf dieser Anlage. Also da ist keine Ruhe. Da geht dann das Tor auf. Dann kommt das nächste Pferd rein. Da laufen dann da vorne auf der Straße Menschen rum. Dann hat ein Kind geschrien auf der Straße. Ich wollte das Kind ergeben. Du blödes Kind.
[20:02] Und das holt ihn immer wieder raus aus seiner Konzentration. Also es ist noch nicht so, dass er, dass er beständig mit seiner Aufmerksamkeit bei mir bleibt, sondern es gibt tausend kleine Dinge, die ihn immer wieder ablenken. Und dann geht immer wieder der Kopf hoch und er stellt sich immer wieder da oben hin, hier strumm und sagt, ich muss da gucken.
[20:20] Also es bleibt so eine Dauerherausforderung. Aber bevor wir jetzt gedanklich zu der Heimfahrt springen, lass uns doch vielleicht noch kurz in der Halle bleiben, weil man hatte ja schon den Eindruck, ich habe das ja auch gefilmt, vielleicht können wir auch irgendwie, keine Ahnung, ich komme bestimmt am Wochenende dazu, genau so ein bisschen vorher, nachher. Du willst ja auch immer die Videosequenzen aussuchen. Also wir bitten um Nachsicht, das kann vielleicht ein bisschen dauern. Aber man hatte ja schon das Gefühl, dass es dann auch in der Halle irgendwie, also zwar nicht perfekt, aber doch zunehmend besser klappt. Also dass dieses Rankommen dann irgendwann schon mal möglich war. Jetzt sagst du, das mit dem Zügel breit, was die erste Idee von Silke hat jetzt nicht sofort funktioniert. Was waren denn dann so, wenn man sagt, okay, das funktioniert nicht so? Gab es dann noch irgendwie andere Strategien oder wie habt ihr dann versucht, euch da ranzurobben? Habe ich ja schon erwähnt, also er braucht diesen Rahmen, er braucht die Hand, er braucht die Sicherheit und ja, dann rollt er sich ein anfangs. Also er macht sich ganz eng und stellt sich dann ganz da oben hin und das ist natürlich im ersten Moment nicht schön, aber er muss wirklich, also er braucht diese Sicherheit von meiner Hand. Und wenn er sagt, ich würde jetzt gerne ein bisschen vorgehen mit der Nase, dann muss ich ihn natürlich auch lassen.
[21:33] Und das haben wir dann wirklich erarbeitet, dass er von selber die Hand sucht. Dass ich auch wirklich dann, wenn er nur so ein bisschen antießt, ich würde jetzt gerne, ja, dann mach doch, zieh doch ran, dann treibe ich nach und dann lass doch den Hals fallen. Also du musst da sehr aufmerksam sein. Und er ist super sensibel. Also es ist wirklich so, es reicht ja wirklich nur minimaler Schenkeldruck und es reicht auch minimal, ich drehe die Faust ein bisschen ein, er ist total leicht im Genick und er ist ganz fein vorne im Maul. Also er reagiert auf Kleinste Kleinigkeiten und natürlich will ich so ein feines Pferd, gar keine Frage, ist manchmal für mich schon eine Herausforderung, nicht zu viel zu machen und ihn nicht zu stören, aber trotzdem eine Andehnung herzustellen, dass er wirklich an meiner Hand ranzieht und dass er Vertrauen zu meiner Hand hat. Das ist also für mich eine sehr gute Schule, weil ich ja auch immer gerne alles unter Kontrolle habe, weil ich ja auch immer gerne die Pferde perfekt an meinen Hilfen habe und dann auch manchmal ein bisschen zu dolle dran bin mit meiner Hand und auch mit meinem Bein und mit meinem Sitz. Und das, also Silke sagt ja auch immer, lass doch mal ein bisschen los, dass die Pferde auch mal loslassen können. Das ist ja nicht so, das ist ja immer so ein bisschen mein Problem, dass ich nicht loslasse und dass ich immer diese Kontrolle haben will.
[22:48] Und das lehrt Benni mich jetzt, lass doch mal los, dann lasse ich auch los. Okay. Aber zu viel, siehe oben. Genau, zu viel ist auch nicht gut. Also man muss so ein gutes Mittelding finden. Und zu Hause ist er ja auch wirklich entspannt. Also da komme ich ja auch zum Reiten. Dann kann ich auch schon mal so wirklich gute Übergänge reiten, auch so ein bisschen Schenkelweichen schon angefangen und so. Das kann ich zu Hause alles reiten, wenn er nicht so abgelenkt ist. Aber heute war halt wirklich die Aufgabe, ich will ihn ja auch reiten können, wenn er abgelenkt ist. Das ist ja die Herausforderung, diese Spannung in positive Spannung umzuwandeln oder diese Spannung zu nutzen, dass dieses Pferd Ausdruck kriegt. Er hat genug Ausdruck, aber dass das positiv rüberkommt und das er trotzdem loslässt.
[23:34] So, jetzt in der Rückschau würdest du sagen, war gut, dass du ihn mitgenommen hast? Würdest du sagen, war eine gute Erfahrung heute? Ihr habt was mitgenommen? Es hat was gebracht. Ja, es war auf jeden Fall eine gute Erfahrung. Es war ein gutes Training für Benni, ich müsste das viel, viel öfter machen. Und, aber mein Ziel war heute, ich möchte, dass das Pferd brav nach Hause fährt, weil das ja unser größtes Problem ist, dass er nicht brav nach Hause fährt. Trommelwirbel. Genau, und wir haben ja, ich habe das ja diese Woche jetzt einmal geübt, dass ich einmal mit ihm alleine fahre, aber auf unsere Anlage, die ihr schon kennt. Und habe ihn ja dann auch runterkommen lassen, habe ihm Futter gegeben und dann ist er ja wirklich tatsächlich total brav heimgefahren. Heute war er ja extrem an, nach dieser Stunde, also auch als er aus der Halle rauskam, war er wieder sofort, da hat er wieder gekackt und es war wieder sofort, oh Gott, oh Gott, ist das alles schlimm.
[24:24] Und ich habe ihm ein bisschen Zeit gelassen, er durfte sich dann wälzen auf dem Platz, also an der Longe habe ich ihn einmal sich hinlegen lassen. Hat er auch gemacht. Hat er gemacht, hat ein bisschen gedauert, hat er aber gemacht und dann ein bisschen in den Hänge und dann ein bisschen Futter angeboten. Das hat ihn so ein bisschen runtergebracht, obwohl er nicht, also er konnte nicht fressen. Es war, er hat immer mal ein bisschen genommen und hat dann wieder geklotzt. Und dann wieder ein bisschen genommen und dann wieder, oh, da war auch ein Geräusch. Und dann wieder so. Er wusste gar nicht, wo er zuerst hingucken soll. Und er weiß dann gar nicht, wo kommen denn diese ganzen Geräusche her, wo soll ich denn zuerst hingucken. Aber dadurch, dass er so eine Zeit lang im Hänger stand, ohne dass irgendwas passiert ist und ohne dass irgendjemand irgendwas von ihm wollte und er einfach nur ein bisschen Futter mümmeln konnte, hat er sich relativ schnell beruhigt. Und ich habe dann auch irgendwann gesagt, okay, Futter, die halbe Portion mochte er nicht mehr, weil er so beschäftigt war mit Klotzen. Dann habe ich gesagt, okay, jetzt fahre ich. Und er war total brav. Also er hat nicht gebollert.
[25:26] Ich habe ihn gar nicht gehört auf der Rückfahrt, obwohl es jetzt ein Stückchen weiter war, als wenn ich zu uns auf die Anlage fahre. Aber er war mustergültig und total brav beim Fahren. Und das war für mich so, Gott sei Dank, also wenn ich das mit dem Fahren in den Griff kriege, dann kriege ich auch das andere in den Griff. Also ich glaube, das Fahren ist das schlimmste Problem und wenn das funktioniert, dann funktioniert auch irgendwann das andere. Und das kristallisiert sich dann ja aber doch jetzt so ein bisschen raus. Wir hatten ja schon beim letzten Mal so vorsichtig, das war die Anlage, die bei dir ganz in der Nähe ist. Da hast du gesagt, das war jetzt das erste Mal alleine mit ihm unterwegs und so weiter. Und wir wollen ja nicht den Tag vorm Abend loben und so. Aber jetzt ein bisschen weiter weg, gleiche Strategie. Man merkt schon, wie schwer ihm das fällt, aber dass eben so dieses…
[26:13] Diese Ruhephase, auch wenn er nicht ganz ruhig wird, aber das bringt ihm dann, also das hilft dann schon enorm. Du hast nicht mehr den, wie haben wir es damals genannt, den Tyrannosaurus Rex hinten drin. Also es gab ja auch wirklich Tage, wo ich halt ihn wirklich mit drei Stricken ganz kurz angebunden habe im Hänger, weil er so außer sich war und ich klappe zu, Tür zu, losfahren. Und man hat Angst um den Kameraden. Genau. Und der war pricey. Also um das auch vielleicht nochmal. Aber meistens ist es ja so, dass die Pferde ein bisschen sich beruhigen, wenn sie mit dem Ausbalancieren des fahrenden Hängers beschäftigt sind. Deswegen habe ich das immer so mal schnell losfahren. Weil wenn das Ding mal fährt, dann sind sie ja schon ein bisschen beschäftigt. Oft gute Taktik, bei Benni halt nicht. Bei Benni ist es keine gute Taktik. Also je mehr er sich ausbalancieren muss und je höher er drauf ist, umso weniger darf ich losfahren. Desto bilder wird er. Genau. Er muss erst runterkommen und dann kann ich erst losfahren. Ja, wir lernen wieder, es gibt nicht das Patentrezept. Und deshalb, also man muss tatsächlich auf jedes einzelne Pferd immer gucken und das genau ausstüfteln.
[27:35] Es gibt ja vielleicht dann doch auch die ein oder andere, den ein oder anderen, der zuhört, der ähnliche Probleme hat und das dann möglicherweise auch für sich selber mal ausprobieren kann. Themenwechselknopf, ACDC und Klexi, die anderen beiden. Es gab ein sehr lustiges Video heute Morgen, das muss ich ja noch kurz einschieben, was du gedreht hast. Und ich habe das so noch ein bisschen mit meinen koden Gedanken veredelt. Also der ACDC hatte heute Morgen Probleme ans Frühstücksbuffet vorzudringen, weil also Benni hat sich quasi davor gelegt vor die Heuraufe und AC hat sich da also irgendwie reingequetscht und es ist ihm dann doch gelungen. Also das ist schon eine sehr lustige Jungs-WG, die du da hast. Sind das so die Momente, wo du dann auch erst mal mit einem Schmunzeln in den Stall kommst und sagst dir, also bevor ich jetzt irgendwas mache, jetzt mache ich erst mal ein Video. Jetzt wird das Handy mal gezückt. Also gerne mal reinschauen bei uns. Benni liegt da breit und fett und also AC, viel Platz hat er nicht. Aber gut, er hat sich da irgendwie durchgewurschtelt. Fett ist er jetzt nicht mehr, der Benni. Er hat jetzt 20 Kilo rausgekackt. So, und wer hat es weggemacht? Herrchen. Der neue Stallboy.
[28:55] ACDC ist morgen dran und Klecksi hat ein Schnuppe. Klecksi ist ein bisschen erkältet, ja. Ich habe schon gefragt, ist das irgendwie was Außergewöhnliches bei Pferden oder nö? Also es kommt schon mal vor. Ja, das kann schon mal vorkommen. Der hat so ein bisschen eine Hotznase, der hustet ein bisschen. Jetzt kriegt er einen Hustenpulver und er wird inhaliert und aber trotzdem bewege ich ihn ganz normal. Ach komm, okay. Und das geht auch. Ja, das geht auch. Also es ist noch nicht so schlimm, dass ich jetzt sagen würde, Oder, oh Gott, der hustet sich die Seele aus dem Leib. Aber der hat so ein bisschen Rotz. Die Freck. Die Freck. Würde man im Saarland sagen, wo du ja herkommst. Ja. Der Klecksi hat die Freck. Okay. Der Acy, der Haflinger, ja nun nicht. Und der soll morgen, der soll morgen mit zu Silke. Genau, den nehme ich morgen früh mit zu Silke und da habe ich schon so ein bisschen, wir haben schon ein bisschen miteinander gesprochen über den AC und habe gesagt, wir würden jetzt gerne mal so ein bisschen die Galopp-Pirouetten und die Serienwechsel mal so anfangen. Das heißt wirklich, ich kann morgen ein Video drehen und dann können wir die perfekte Galopp-Pirouette zum Wochenstart ins Netz stellen. Ja, na klar. Echt? Du willst morgen auch kommen zum Film? Ja logisch, wenn es die perfekte Galoppperiote zu drehen gibt und es gibt ja nicht so viel Scheiße wegzuräumen bei AC, also ich wäre da. AC kackt nur einmal.
[30:16] Also klar, glaubst du, dass er das schon hinbekommt? Ihr habt ja, so hast du es zumindest in den letzten Folgen geschildert, ziemlich viel Muckibude gemacht und Kraft aufgebaut. Das war so im übertragenen Sinne und auch wahrscheinlich schon nicht im übertragenen Sinne. Also ihr habt viel an der Kondition und an der Kraft gearbeitet. Morgen wäre dann so ein Tag, wo du das dann, also punktuell dann einforderst und sagst, wir machen jetzt hier was, da kannst du die Kraft, die du aufgebaut hast, ganz gut gebrauchen, um nämlich das zu machen. Also ist er schon so weit? Hast du das auch schon mal so angeteast oder ist es tatsächlich noch sowas, wo du sagen würdest, das Stichwort Galopp-Pirouette ist so ein Neuland?
[31:04] Na, also Neuland ist das nicht mehr. Wir arbeiten ja schon eine ganze Zeit lang daran, aber halt wirklich so, wir machen mal so einzelne Sprünge und wenn er das gut macht, dann lasse ich ihn auch nach ein, zwei Galocksprüngen da wieder raus und reite wieder vorwärts. Aber so eine, also zum Beispiel in dem St. Georg, glaube ich, gibt es zwei halbe Galockpirouetten und das schafft er noch nicht. Also einmal ganz rum, also 180 Grad, das schafft er einfach noch nicht. Also er schafft so zwei, manchmal auch drei Galoppsprünge und dann fehlt ihm die Kraft und dann fällt er mir aus oder er fällt vorne runter. Aber er muss das ja wirklich auf dem Hinterbein tragen und er muss sich selber tragen und muss dann weiter galoppieren im gleichen Takt auf der Stelle mit den Hinterbeinen. Also und das ist natürlich sehr kraftraubend. Und wir arbeiten daran und das gibt ja die Kraft. Das Training an den Pirouetten, das gibt ja die Kraft. Also man, in Anführungszeichen, man lernt es auch, indem man es macht sozusagen oder man verbessert das auch, indem man es macht und das ist klar, dass man es am Anfang noch nicht auf die Kette kriegt, ist auch nicht weiter schlimm, aber gut.
[32:12] Genau, die Vorarbeit für die Pirouetten, also im Galopp wirklich Travers, Rondwehr, Schulter herein im Wechsel, also diese ganzen Seitengänge im Galopp, die geben natürlich auch die Kraft und die machen das Hinterbein schnell und die nützen mir natürlich dann später, was heißt später, die nützen mir auch immer bei dem Wechsel von rechts nach links. Also weil dafür braucht er einfach das schnelle Hinterbein, weil sonst springt er den nach.
[32:38] Und den springt er jetzt eigentlich relativ zuverlässig durch. Also das ist wie so ein Beifangen sozusagen. Genau. Also das ist ja wirklich immer noch so ein sehr schwieriger Wechsel. Der von links nach rechts, der klappt super. Der ist auch schön bergauf, der ist durchgesprungen, der hat sehr viel Kadenz. Und der von rechts nach links, das ist immer noch so ein bisschen der Problemwechsel. Und manchmal, also ich habe auch Tage, wo ich trainiert habe, gerade diesen Wechsel, wo er halt einfach nicht klappt. Geht nicht. Also ich sehe es im Spiegel, es ist immer nach. Und da ist halt einfach, da fehlt halt einfach die Kraft im Hinterbein. Da ist das Hinterbein nicht schnell genug. Wir werden sehen, ob wir parallel zu dieser Folge 392 Videos veröffentlichen können mit perfekten Galopp-Pirouetten. Es sind immer klare Worte von dir heute, wo du auch sagst, wo stehen wir, was klappt schon, was klappt noch nicht. Ich habe auch, als du mit Silke heute dich so ausgetauscht hast, kurz, man hat ja vor so einer Trainingseinheit nicht so viel Zeit, da fand ich eigentlich auch so diese Klarheit. Ich vermisse die manchmal hier so ein bisschen im Podcast, aber da hast du klar gesagt, mein Ziel ist es, mit dem Haflinger in zwei Jahren bei der Europameisterschaft in der S zu reiten. Bam! Ja, das ist aber doch kein Geheimnis. Ich will doch nicht nochmal die M-Tour reiten in zwei Jahren. Wenn, dann will ich doch die S-Tour reiten.
[34:02] Hast du das hier auch schon mal so klar gesagt? Ich weiß es gar nicht. Ich habe immer das Gefühl. Ich könnte natürlich mich auch in meine Komfortzone zurückziehen und könnte sagen, ich reite nochmal die EM-Tour, vielleicht werden wir ja Champion. Bietet dir auch eine A an, wo man sich irgendwie reinmogeln kann. Die L kann man auch reiten, die L-Tour.
[34:20] Nein, aber wenn ich nochmal, das wird das letzte Mal sein, dass ich auf die EM fahre und dann würde ich schon gerne auch die S-Tour reiten. Man will ja Herausforderungen haben gerne und sich diesem Wettbewerb stellen und so weiter.
[34:33] Und dann guckt man mal, wie weit man kommt. Wir sind gespannt, halten euch auf dem Laufenden und in der kleinen Folge wird es dann bestimmt spannend sein, wenn wir uns noch mal kurz darüber unterhalten können. Wie war es denn jetzt mit ACDC bei Silke? Prognose, es wird als Mistboy, werde ich morgen den ruhigeren Tag haben, vergleichsweise. Dann lass uns noch kurz, weil ich bin heute bei meiner Redaktionssitzung mit mir selbst in meinem Instagram-Account über die Zeitschrift Cavallo gestolpert, die sogar eine Petition gestartet haben,
[35:15] sich dafür einzusetzen, dass die in Anführungszeichen Blutregel nicht aufgeweicht wird. Ich bin nicht in jedes Detail da irgendwie eingetaucht, aber wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es die Pläne des Weltverbandes FEI, diese Regel aufzuweichen.
[35:33] Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um den Springsport, aber wir haben schon eingangs gesagt, eigentlich ist es auch wurscht. Sie gilt im Turniersport allgemein, auch in der Dressur.
[35:43] Hast du dazu auch eine Haltung? Also auch das muss man sagen, im Moment, also Stand jetzt ist es glaube ich so geregelt, sobald Spuren vom Blut am Pferdemaul zu sehen sind, ganz egal, Blut da ist. Man ist disqualifiziert, man darf da nicht starten, man ist raus. Gab es sogar letzte Woche hier in Aachen auf dem Turnier Adressur, Blut am Pferd. Die Teilnehmerin war disqualifiziert. Also das Pferd hatte Blut im Maulwinkel und die war sogar recht gut. Die wäre, glaube ich, auch in der Platzierung gewesen und die Tierärztin hat sie rausgeholt und hat sie kontrolliert und dann wurde sie disqualifiziert. Weil diese Regel eben keinerlei Spielraum lässt. Also genau, ein gutes Beispiel, also dass das jetzt auch nicht nur bei irgendwelchen Weltturnieren, Weltcup, sonst wie greift, sondern auch beim Heckenfest. Und also auch da, vielleicht weißt du noch mehr, aber ich habe also nur so diese, wie man das kennt, so diese Instagram-Kachel. Also die Aufweichung soll darin bestehen, dass der Tierarzt oder dass auch die Wertungsrichter nochmal genau hingucken können, woher kommt es denn? Und dass man sagt, okay, in Fällen, wo man sagt, das ist irgendwie erklärbar, es ist nicht so schlimm, es ist nur eine Kleinigkeit, das ist durch Wegwischen behoben und dann ist das Problem auch nicht mehr da.
[37:08] Also minderschwere Fälle, ich sage das jetzt mal vereinfachend, können da auch noch, also für die kann man ein Auge zudrücken und sie dürfen trotzdem starten. Hast du auch so verstanden? Genau, ja. Also können wir damit jetzt leben oder bist du auch von der, Oder würdest du die Petition unterschreiben, don’t touch, die Blutregel? Ich würde sie sofort unterschreiben. Und natürlich kann es auch mal passieren, keine Ahnung, eine Bremse sticht das Pferd und dann kommt da Blut raus.
[37:34] Zum Beispiel, ne? Also da sage ich, ja, ein bisschen Schwund ist immer. Selbst wenn der Reiter mal nichts dafür kann, dass Blut am Pferd ist, ist es doch wahrscheinlich in den meisten Fällen so, dass der Reiter sehr wohl was dafür kann, dass Blut am Pferd ist. Und ich finde diese Regel… Blut am Pferd, egal wo es herkommt, disqualifiziert, finde ich enorm wichtig, dass die beibehalten wird, weil sobald wir anfangen mit, ja da können Richter entscheiden oder Tierärzte und nach Ermessen entscheiden, dann wird es glaube ich doof. Also das kommt dann immer darauf an, was habe ich denn für einen Richter, was habe ich denn für einen Tierarzt? Wie gut sind die denn miteinander? Und das ist ja, also man hat ja sowieso, gerade so bei den kleineren Turnieren, hat man sowieso immer manchmal so das Gefühl, oh, da hat jetzt aber der Name gewonnen oder da hat jetzt aber der Name die gute Note gekriegt. Und wenn ich das dann, das Wohl des Pferdes verstehe. Wirklich da hinten anstelle und sage, naja, dann lassen wir mal die Richter entscheiden. Also ich wäre absolut dagegen, das die Richter entscheiden zu lassen, weil das ist immer subjektiv. Und ich finde so eine Regel, Blut am Pferd ist ganz klar. Also da gibt es kein Ach oder Weh, sondern das ist ganz klar, wenn ich Blut am Pferd sehe, dann bin ich raus. Und ich finde, das ist richtig so. Und ja, vielleicht trifft es auch mal einen, der nichts dafür kann. Also diesen Bremsenfall zum Beispiel. Ein Abwehrschlimmer, weißt du, wo ich dann immer so denke, worüber regt ihr euch eigentlich auf, nur weil ihr mal einen Turnierstart nicht reiten könnt.
[39:03] Aber der Großteil der Pferde wird doch dadurch geschützt, dass ich so eine Regel habe, weil ich muss ja schon aufpassen, dass ich wirklich mit meinem Pferd so umgehe, dass nirgendwo Blut an meinem Pferd ist. Und jetzt gerade in dem Fall, was da letzte Woche bei uns war, Blut im Maulwinkel, ja, wo kommt es denn her? War das jetzt aus der Prüfung? War das vorher schon da? Wenn ich da jetzt anfange und lasse Richter entscheiden, dann kann vielleicht der Richter sagen, ja, vielleicht hat ja die Reitbeteiligung gestern so ein bisschen hart am Pferdemaul gezerrt und die Reiterin jetzt in der Prüfung kann ja gar nichts dafür. Dann fange ich doch schon wieder an, das Pferd nicht zu schützen. Kann schon alles sein, aber… Genau, kann schon sein, dass die Reiterin keine Schuld hatte, sondern dass vielleicht die Reitbeteiligung oder wer auch immer ein bisschen grob zu dem Pferd war, einen Tag oder zwei Tage vorher und sie muss es jetzt ausbaden. Ja, dann ist es so. Aber trotzdem steht doch der Schutz des Pferdes vor allem, also wirklich vor allem, vor jedem Start und vor jeder unberechtigten Disqualifizierung des Reiters. Das ist ein schweres Wort.
[40:12] Redaktionssitzung jetzt mit Jenny. Ich ahne mal, weil die heimliche Redaktionsleiterin, bist ja dann doch du und ich bin dann jetzt hier der Praktikant und ich habe jetzt einen Auftrag, nehme ich an, und der besteht darin, Petitionen online raussuchen, unbedingt verlinken auf derpferdepodcast.com, der Seite des Pferdepodcasts, und dann könnten unsere Hörerinnen und Hörer, wenn sie denn wollten und wenn sie deinen starken Argumenten muss ich sagen, gerade gefolgt sind, könnte man da draufklicken und sich dieser Petition anschließen. Wäre das in deinem Sinne? Ja, absolut. Okay.
[40:49] Dann, I’ve got a job. Du hast deinen Job jetzt getan und du hast den Hund in den Schlaf gequatscht, möchte ich fast sagen. Es schläft, ja. Es schläft. Und jetzt ist Folge 392 zu Ende und dann schläft es nicht mehr. Aber gut, so wäre es dann halt, wenn wir jetzt hier aufstehen. Genau das machen wir nämlich. Wir bedanken uns vorher fürs Zuhören. Hat viel Spaß gemacht. Wir melden uns. Es wird sehr interessant, glaube ich, mit der kleinen Folge unter der Woche. Da geht es dann unter anderem um den ACDC. Und ich habe Diana Stange angemorst. Wir wollen wissen, was ist aus OH geworden? Was ist aus OH geworden? Ich bin sicher, sie wird noch antworten. Viel zu tun. Hafflinger gestüht, Edersee. Wir sind dran an OHA. Vielen Dank fürs Zuhören. Hat Spaß gemacht. Bis demnächst. Habt eine pferdige Zeit. Tschüss. Tschüss.
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