Online-Turniere: Smarte Alternative oder sportliche Lachnummer?

Der Pferdepodcast packt in seiner aktuellen Folge das nächste umstrittene Reiterthema an. Pferdepodcast-Moderatorin Jenny diskutiert mit ihrer ehemaligen Stallkollegin Jessy einen aktuellen Trend, der polarisiert. Es geht um Online-Reitturniere – eine Bewegung, die in England ihren Ursprung hat und sich in Deutschland einiger Beliebtheit erfreut. Eine der treibenden Kräfte ist die Berlinerin Silke Ceruti, die in England lebt und nach einem schweren Reitunfall das Portal Equimind gegründet hat, das eine Vielzahl von Prüfungen online anbietet.


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Das Prinzip funktioniert ganz einfach: Teilnehmer an Online-Turnieren melden gegen eine Teilnahmegebühr ihre Prüfungen. Sie reiten auf der heimischen Anlage und senden dann ein Video ein, das von Richtern wie bei einem „richtigen Turnier“ bewertet wird. Es gibt eine Platzierung, ein qualifiziertes Protokoll und etwaige gewonnene Schleifen werden per Post zugeschickt. Alle stressigen Komponenten, die ein Turnier normalerweise so beinhaltet, fallen flach: Reiter müssen keine Zöpfe flechten, das Pferd verladen oder der aufregenden Turniersituation standhalten.


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Jessy aus Rosbach in Hessen schildert ihre Erfahrungen im Pferdepodcast (ab Minute 5:30) positiv. Sie sagt im Gespräch mit Jenny: „Mich hat eine Freundin auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht und ich habe gedacht okay, cool, probier das mal aus. Mittlerweile mache ich regelmäßig mit.“ Das Aufzeichnen der Prüfungen erfordere keinen großen technischen Aufwand: „Das geht mit dem Smartphone.“ Man könne dann so viele Videos machen wie man wolle. Das Beste schicke man hin. „Die Ergebnisse werden dann auf der Facebook-Seite von Equimind veröffentlicht.“

Jessy erläutert im Interview mit dem Pferdpodcast, dass sie diese Saison auch noch an konventionellen Turnieren mit ihrem Berry teilnehme. Weil er aber gesundheitlich angeschlagen sei, empfinde sie es als enorme Erleichterung, eine Vielzahl an Versuchen zu haben und sich den Tag aussuchen zu können, an dem ihr Pferd auf der Höhe sei.

„Gleiche Bedingungen für alle und jeder hat nur eine Chance. Diese Herausforderung suche ich.“

Moderatorin Jenny erzählt in der Pferdepodcast-Folge, warum die Online-Turniere sie so gar nicht flashen. „Es ist natürlich nichts dagegen zu sagen, wenn Reiter da teilnehmen. Aber für meinen Geschmack fehlen ganz wesentliche Elemente, die einen sportlichen Wettkampf ausmachen.“

So fehle zum Beispiel komplett der Aspekt, dass für alle Teilnehmer die gleichen Bedingungen gelten und dass jeder Reiter nur eine Chance habe. „Das macht den Reiz aus und diese Herausforderung suche ich“, sagt Jenny.

Sportlich ernst kannst sie Online-Turniere deshalb nicht nehmen. Mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu, dass sie bei Nixons aktueller Form vielleicht aber noch mal ins Grübeln kommt. Weil er sich vor der Turnieratmosphäre gegruselt hat, sind die beiden zuletzt zweimal auf dem letzten Platz gelandet. „Zuhause hat er es drauf“, schmunzelt Jenny und zuckt die Achseln. Online-Turniere kommen für sie trotzdem nicht in Frage.


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Außerdem reden wir in Folge 12 über:

  • die schönsten Aprilscherze für Reitsportler in diesem Jahr (ab Minute 1:30)
  • die Frage einer Hörerin aus Berlin, ob ihr erstes eigenes Pferd bereits ausgebildet sein sollte oder ob sie sich ein Jungpferd kaufen soll, um es selbst auszubilden (ab Minute 23:06)
  • die Frage unseres Hörers Thomas, was er beim ersten Angrasen seines Haflingers Nino beachten sollte, damit dieser nicht an Hufrehe erkrankt (ab Minute 32:48)

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