Tränen nach aberkanntem S-Sieg, weil gelesen wurde: War das gerecht?

Diese Geschichte ist haarsträubend!

Die Haflinger-Szene in Deutschland diskutiert seit dem Wochenende über den S-Sieg eines Haflingers, der von den Wertungsrichtern unmittelbar vor der Siegerehrung wieder aberkannt wurde. Grund: Disqualifikation, weil die Prüfung von einer Assistentin vorgelesen wurde, was laut FEI-Statuten aber verboten war. Das Netz diskutiert nun über den Fall. Wie stehen die Hörer des Pferdepodcasts dazu?

Tränen, Drama, Diskussionen

Der Reihe nach. Tränen, Drama, Diskussionen am vergangenen Samstag im thüringischen Grabsleben. Franziska Keth Hessen kann sich auf ihrem Dressurhaflinger Amani in der S-Dressur St. Georg „ein großes Grinsen nicht verkneifen“, wie sie bei Facebook schrieb. Eine „traumhafte Runde“ habe ihr Amani abgeliefert. „Ich konnte diese Prüfung einfach nur genießen“.


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Franziska Keth liegt in Führung – und behält den Platz an der Sonne bis zum Schluß. Der erste S-Sieg ihrer Laufbahn mit dem Haflinger ist zum Greifen nah. Was dann passiert, ist menschlich einfach nur brutal. Denn Sekunden vor der Siegerehrung wird Franziska Keth mitgeteilt, dass sie disqualifiziert worden ist. Grund: Eine Begleiterin hat ihr während der Prüfung assistiert und von außen die Lektionen vorgelesen, was in niedrigen Klassen zwar gang und gäbe ist, in diesem Fall laut FEI-Statuten aber verboten war. Darüber, so schreibt es Franziska Keth bei Facebook, habe sich jemand beschwert.

„Ein Schockgefühl und völlig in Trance“

Was sie daraufhin erfasst habe, sei ein „kaum zu fassendes Schockgefühl“ gewesen. „Völlig in Trance geschockt und unendlich traurig ritt ich also wieder aus der Bahn und brachte meinen besten Schuppi in den Stall. (…) Mir riß es den Boden unter den Füßen weg.“

Nach einem klärenden Gespräch mit den Wertungsrichtern gibt sich Franziska Keth als faire Verliererin. Ja, sie habe gegen die Regeln verstoßen, und das sei okay. Mittlerweile könne sie das Ganze schon etwas lockerer nehmen. Sehr unglücklich findet sie weiterhin das Timing: „Was ich jedoch als sehr schade empfinde ist, dass ich nicht direkt abgeklingelt wurde oder zumindest nach meinem Ritt im Regelwerk nachgeschaut wurde, wie es nun regelkonform ist. Dass ich erst eine Minute, bevor uns die Schleife verhängt wurde aus der Bahn geschickt wurde, das war ein purer Schlag ins Gesicht.“ Es wäre schöner und weniger schmerzhaft gewesen, so Keth, früher über den Fehler informiert zu werden.

Hinterhältige Konkurrenz?

Aber auch Kritik lässt Franziska Keth anklingen. Der Fall zeige deutlich, „welche Personen ehrlich und welche hinterhältig sind. Es waren sicherlich genug dabei, die sich insgeheim über meinen ‚Fehler‘ gefreut haben und auch absichtlich nichts gesagt haben, als Maria den ersten Satz der Aufgabe vorlas. (…) Aus sowas lernt man, und wir versuchen das für uns einfach zu akzeptieren“. Der Ritt sei jedenfalls der beste S-Ritt ihrer Laufbahn gewesen und Amani „unser S-Sieger“.


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Seit der Fall bekannt wurde, diskutierten nun viele Reiter im Netz darüber. War es unfair von der Konkurrenz, den Regelverstoß von Franziska Keth zu melden und sie so um die Siegerschleife zu bringen? Oder gibt es keinen Grund zur Aufregung: Regeln sind dazu da, um eingehalten zu werden? Wir sind gespannt darauf, wie ihr den Fall seht.

2 Kommentare zu „Tränen nach aberkanntem S-Sieg, weil gelesen wurde: War das gerecht?

  1. Es sollte ausschließlich auf das reiterliche Können und das Können des Pferdes ankommen. Nicht auf das auswendig lernen der Aufgabe. Im vorliegenden Fall war das „Petzen“ Kindergarten-Niveau. Wenn die Richter das selbst herausgefunden haben, hätten sie die Teilnehmerin sofort darauf hinweisen müssen.

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  2. Hi liebes Pferdepodcast-Team,
    ich verstehe nicht so ganz warum die Teilnehmerin nicht wusste, dass es nicht erlaubt ist, dass jemand die Prüfung vorliest… Man sollte doch die Regeln kennen, bevor man an einem Tunier teilnimmt. Sie hatte so ja eindeutig einen Vorteil zu der Konkurrenz, die sich aufs Reiten und auf die Reihenfolge konzentrieren musste. Wie schon oft gesagt war das Timing zwar schlecht und peinlich für die Richter, aber daraus können alle Beteiligten nur lernen.

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