
Natürlich, es ist die Ausnahme. Und das ist gut so. In der Regel beurteilen Wertungsrichter die Leistungen von Dressurreitern bei Turnieren sachkundig, fair und unparteiisch. Dass es hier und da geringfügige Abweichungen in der Einschätzung gibt, wie ein Ritt zu bewerten ist – geschenkt.
Allerdings: Es gibt sie, die Ausnahmen. Und wenn es sie gibt, dann ist das für die Betroffenen stets in einem hohen Maße bitter. Verstehen sie doch – zu Recht – die reiterliche Welt nicht mehr. In den meisten Fällen kann selbst die Konkurrenz diesen Frust bestens nachvollziehen. Schließlich haben (gute) Reiter meist sehr fein justierte Antennen dafür, ob sich eine Leistung sehen lassen konnte oder kritikwürdig war.
Hören kannst Du den Pferdepodcast auf allen großen Podcast-Plattformen, zum Beispiel bei iTunes, Spotify, Deezer, Podcast.de oder TuneIn. Benutze den Fyyd-Skill, um den Pferdepodcast auf Deinem Alexa-Gerät von Amazon zu hören.
Du kannst die neue Folge aber auch über YouTube anhören. Klicke dafür bitte einfach unten auf das YouTube-Video. Viel Vergnügen:
Beim Haflinger-Championat in Ruppichteroth kam es ausgerechnet in der sportlich hochklassigsten Prüfung, der S-Dressur, zu einem besonders krassen Fehlurteil. So sah das jedenfalls ein Großteil der Zuschauer und aktiven Reiter im Publikum. Betroffen war Nicola Meier aus Hannover, die auf ihrem Alhard einen ebenso lektionssicheren wie ausdrucksstarken und überzeugenden Ritt hingelegt hatte.
Doch statt die Führung zu übernehmen (und womöglich gar zu gewinnen), wurde sie von den Wertungsrichtern mit einer 5,4 abgespeist. Aus Sicht des Pferdepodcasts eine Ungerechtigkeit. Jenny kommentiert in der aktuellen Folge („Fünfkommavier“):
„Nicola ist in die Bahn geritten und angetrabt an der langen Seite, da dachte ich schon: Wow, was hat der für ein tolles Hinterbein. Das Pferd ist wirklich versammelt. Und die Lektionen waren alle auf den Punkt. Die Dreier- und die Viererwechsel waren gerade, alles war durchlässig. Es war wunderschön anzusehen. Alle Zuschauer neben uns haben gesagt: jetzt haben wir eine neue Führung. Als die Wertnote verkündet wurde, haben wir alle gesagt, wir haben uns verhört. Das muss ein Fehler sein.“
Du würdest dem Pferdepodcast gerne finanziell etwas Gutes tun? Das musst Du nicht. Nein, wirklich nicht. Du willst uns trotzdem gerne ein paar Euro zustecken, weil es ja auch technische Kosten gibt und Du magst unseren Podcast halt einfach gut leiden und wir sollen uns jetzt mal nicht so anstellen? Also gut, dann mach mal. Hier:
Nicola Meier äußert sich im Pferdepodcast ausführlich zu den Ereignissen von Ruppichteroth. Die Entscheidung der Wertungsrichter kann sie bis heute nicht nachvollziehen:
„Ich finde, in einer S-Dressur zählen Dinge wie Lektionssicherheit, Korrektheit, Einwirkung des Reiters, die Versammlung, die Durchlässigkeit des Pferdes. Das sind alles Dinge, die in einer S-Dressur sehr wichtig sind. In diesem Fall wurde sich stattdessen stark auf Kleinigkeiten konzentriert. Es hieß, das Einreiten war nicht gerade. Oder das Genick des Pferdes wäre zu tief gewesen. Das habe ich noch nicht erlebt in meiner Zeit, in der ich M- und S-Dressur reite. Und ich fand, es stand nicht in Relation, diese Wertnote zu geben für diese Argumentation. Das war das, was mich sehr enttäuscht hat an dieser Stelle.“
Trotz anfänglichen massiven Ärgers („Wir waren schockiert und mussten uns erst mal sammeln“) haben sich Nicola und ihr Team dazu entschlossen, von einem zunächst erwogenen Protest abzusehen.
Warum, das erklärt sie im Pferdepodcast-Interview, das in der neuen Folge in voller Länge zu hören ist. Außerdem lösen wir unsere Umfrage der Woche auf: Wir haben unsere Hörer bei Facebook gefragt, wie sie an Nicolas Stelle reagiert hätten. Außerdem erklärt die erfolgreiche S-Reiterin und Pferdeexpertin Pia Wintzer, warum aus ihrer Sicht der Verband davor zurückschreckt, mit Wertungsrichtern hart ins Gericht zu gehen.
Du magst unseren Podcast? Dann schau gerne auch in unserem Shop vorbei.