Dr. Kai Kreling im Interview: Wie einer der bekanntesten Tierärzte Deutschlands über Shitstorms bei Facebook denkt

In Episode 45 des Pferdepodcasts („Wir müssen reden!“) sprechen wir über die Frage, ob Tierbesitzer in sozialen Netzwerken manchmal zu sehr über die Stränge schlagen. Auslöser ist der Fall einer Hundebesitzerin aus Baden-Württemberg, die vom Heidelberger Amtsgericht wegen Verleumdung zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen verurteilt wurde.

Hintergrund war ein Facebook-Posting, in dem sie scharfe Kritik an einer Heidelberger Tierklinik geäußert hatte. Der behandelnde Arzt sei empathielos gewesen und habe Angst vor ihrem Hund gehabt. Sie ließ das Tier schließlich woanders behandeln; es verstarb kurz nach einer OP. Mit ihrer Kritik hatte die Frau einen Shitstorm gegen die Tierklinik ausgelöst. Alle Einzelheiten zu dem Fall kannst Du hier noch mal nachlesen.


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Im Podcast sprechen wir mit dem bundesweit bekannten Tiermediziner Dr. Kai Kreling über den Fall: Läuft grundsätzlich etwas schief im Verhältnis zwischen Tierbesitzern und Tierärzten? Müssen Tierärzte lernen, besser zu kommunizieren? War er selbst schon mal Opfer eines Shitstorms? Dr. Kreling betreibt selbst eine große Tierklinik in Rheinland-Pfalz und ist Mitglied der Bundestierärztekammer.

Dr. Kreling sagt im Interview mit dem Pferdepodcast: „Ich denke, dass die Vorteile sozialer Netzwerke darin bestehen, Informationen irgendwohin zu transportieren. Aber speziell dann, wenn irgendein Ärgernis in Schriftform gebracht wird, ohne dass vom Gegenüber eine Reaktion stattfindet, ist das schwierig. Ich halte die Kommunikation, die nicht nur die Worte, sondern auch Gestik und Tonfall und so weiter beinhaltet, für eine ganz wichtige Geschichte. So kann man die ein oder andere Spitze aus solchen Situationen herausnehmen, das Ganze wird sachlicher und das Gegenüber kann reagieren. Das ist die bessere Version.“

Der Pferdepodcast hat bei Facebook gefragt: War die Strafe gegen die Kundin der Tierklinik gerecht?

Krelings Appell an die Tierärzte lautet, mit den Kunden bereits im Vorfeld so zu kommunizieren, „dass der Kunde versteht, was wir da machen. Wir machen das alle, weil wir es gerne tun und machen nicht aus Absicht irgendetwas falsch. Von daher ist es häufig ein kommunikatives Problem, mehr als ein medizinisches, was da hintendran steht.“ Mit Aufklärung sollten Tierärzte nach Krelings Auffassung dazu beitragen, dass Missverständnisse sich nicht zu einem echten Problem auswachsen und dann in sozialen Netzwerken vollends aus dem Ruder laufen.

Der renommierte Tierarzt räumt ein, dass der ein oder andere aus seiner Zunft bei diesem Thema Nachholbedarf hat. Dr. Kreling: „Wir Tierärzte sind keine Kommunikatoren, das ist so. Aber solche Skills kann man auch lernen oder sich bemühen, das zu tun. In den verschiedenen Bundesverbänden gibt es auch die ein oder andere Fortbildung dazu. Wir beschäftigen uns mit diesem Thema.“

Das komplette Interview mit Dr. Kreling hörst Du in der Sendung – es startet bei Minute 11:45.


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Wir beantworten in der Folge außerdem Fragen unserer Hörerinnen. In dieser Woche geht es um wilde Pferde, die der Hafer sticht. Sunny hat uns gefragt: „Hallo ihr 2 😊 Ich habe eine neue Pflegebeteiligung. Sie ist eine Ponystute, 16 Jahre alt und ein absolutes PowerPony. Vielleicht könnt ihr mal drüber reden, wie man am besten mit feurigen Ponys umgeht bzw. wie man sie sinnvoll auslasten kann. Mir steht weder Platz noch Halle zur Verfügung, also muss ich es aufs Gelände begrenzen.“ 😊 Jennys Antwort hörst Du in der Sendung.

Was natürlich auch in dieser Folge nicht fehlen darf: Was hat AC/DC gemacht? Jenny erhöht ganz behutsam die Trainingsintensität mit dem jungen Haflinger. Welche Trainingsinhalte bei einem Lehrgang am Wochenende im Mittelpunkt standen, erzählt Jenny in dieser Folge.


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