Diskussion im Pferdepodcast: Reagiert die FN zu lasch auf den tödlichen Reitunfall des kleinen Mädchens?

Der tödliche Reitunfall eines jungen Mädchens in Niedersachsen Anfang des Jahres hatte bundesweit Diskussionen ausgelöst. Auch im Pferdepodcast haben wir über die Frage debattiert, ob die erst kürzlich eingeführte Teilnahmepflicht an Siegerehrungen und Ehrenrunden auf dem Pferd in der vorliegenden Form sein muss. Ob die Reiterliche Vereinigung in ihrem Regelwerk die Tür für Ausnahmen im Sinne der Sicherheit noch weiter öffnen müsste. Ob klarer formuliert sein müsste, wann eine Ausnahme zulässig ist und wer schlußendlich darüber zu entscheiden hat.

Hintergrund der Debatte sind die gefährlichen Situationen, die bei Siegerehrungen und Ehrenrunden mit Musik relativ schnell entstehen können, wenn zum Beispiel Jungpferde der Aufregung noch nicht gewachsen sind und in der Folge steigen oder durchgehen.

Nach einer breit geführten Debatte in der Reiterszene hat sich nun auch die Reiterliche Vereinigung mit dem Fall auseinandergesetzt – und die Frage gestellt, ob das Reglement angepasst werden sollte. Ergebnis: Der Beirat Sport sieht keine Veranlassung, aktiv zu werden. Die Leistungs-Prüfungs-Ordnung biete ausreichend Möglichkeiten, um eine weitgehende Sicherheit bei Siegerehrungen inklusive der Ehrenrunden zu gewährleisten. „Dispense waren und sind jederzeit möglich, ebenso wie Siegerehrungen zu Fuß und andere Alternativen, von denen gerade in Wettbewerben häufig Gebrauch gemacht wird“, wird Fritz Otto-Erley, der Leiter der FN-Abteilung Turniersport, auf der FN-Seite zitiert. Für breitensportliche Wettbewerbe unter der Regelung der WBO seien darüber hinaus Handlungsempfehlungen erarbeitet worden, die in Kürze veröffentlicht werden.


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Jenny widerspricht in der aktuellen Folge des Pferdepodcasts (Episode 17 – „Highway To Hell“) der Argumentation der Reiterlichen Vereinigung (ab Minute 21:35 Minute). Sie empfindet die Reaktion des Verbandes angesichts des Todes des kleinen Mädchens als zu lasch.

„Meiner Meinung nach ist da wirklich noch Handlungsbedarf“

Jenny im Pferdepodcast:

„Vom Prinzip her bin ich ebenso wie die FN der Meinung, dass ein Reiter, der zum Beispiel eine L-Dressur reitet, auch in der Lage sein sollte, eine Siegerehrung und eine Ehrenrunde zu reiten. Aber ich finde auch, dass man zum Beispiel in Jungpferdeprüfungen Ausnahmen zulassen sollte und auch in Kinderprüfungen. Auch für die LPO sollte eine Handlungsempfehlung erarbeitet werden: Was sind denn Ausnahmen? Und wer entscheidet darüber? Entscheidet der Veranstalter? Der Richter? An wen muss man sich wenden als Reiter? Das geht aus den ganzen Veröffentlichungen nicht hervor, wie der Sportbeirat dazu steht. Zumal es solche Fälle ja schon gab, dass der Veranstalter eine Ausnahme gewährt hat und die Richter haben die Platzierung trotzdem aberkannt. Meiner Meinung nach ist da wirklich noch Handlungsbedarf.“

 


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Ein weiteres Thema in der aktuellen Folge des Pferdepodcasts: Die Vorbereitung des jungen Haflingers AC/DC auf sein erstes Turnier in Gunzenhausen, das immer näher rückt. In zwei Wochen soll er in Bayern eine Reitpferdeprüfung absolvieren. Schritt, Trab und Galopp sind dort gefragt – in fremder Umgebung, inmitten von Trubel und vor Publikum. Eine echte Herausforderung für den Youngster. Wie zufrieden ist sie mit dem Stand der Vorbereitungen? Jenny im Pferdepodcast:

„Es ist noch viel zu tun und davon, dass wir uns ’safe‘ fühlen, kann noch keine Rede sein. Auf der anderen Seite kann er schon eine ganze Menge: Ganz ordentlich traben und galoppieren zum Beispiel. Er reagiert mittlerweile auf die Galopphilfe -nicht beim ersten Mal, aber es funktioniert. Er weiß, was ich möchte und dafür, dass er erst etwa zwanzig Mal unterm Sattel war, macht er es schon ganz toll.“

Wie sie es hinbekommen hat, dass der Youngster mittlerweile auch auf dem Platz relativ zuverlässig auf die Galopphilfe reagiert? Es sei gar nicht so schwer gewesen, erzählt Jenny im Pferdepodcast. Sie habe auf verschiedene Trainer gehört und sich im Internet schlau gelesen. Das Mittel der Wahl war schlußendlich, AC/DC so zu reiten, als könne er das noch zu Erlernende bereits. In diesem Fall also: das Angaloppieren. Jenny:

„Ich habe auf ihm gesessen und immer und immer wieder die Galopphilfe gegeben, dazu das Stimmkommando vom Sattel aus. Der Stallbesitzer hat mich schon schräg angeschaut und mit dem Kopf geschüttelt, nach dem Motto, was brabbelt die da in sich hinein. Aber irgendwann ist der Knoten geplatzt. Überhaupt platzen im Moment ganz viele Knoten, große und kleine.“

Ein Problem könnte übrigens noch die Rückfahrt aus Gunzenhausen werden. Denn so bereitwillig sich AC/DC auf dem Hinweg zur Trainingshalle hat verladen lassen, so bockbeinig führte er sich vorm Rückweg auf. Sie habe es schließlich mit der bewährten „Nixon-Methode“ (ausführlich beschrieben in Folge 5, „Western von gestern“) geschafft, den Kleinen in den Hänger zu bugsieren. Dem ersten Turnierstart in der Ferne steht also nichts Entscheidendes im Weg.


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