
In Folge 32 des Pferdepodcasts („Raschelmonster“) beschäftigen wir uns noch mal mit dem Ereignis, das uns vor einigen Wochen nachhaltig schockiert hat und noch immer traurig macht: Dem plötzlichen Tod unseres Haflingers Nixon. Er verstarb im Alter von gerade mal acht Jahren völlig unerwartet. Spätabends noch topfit mit Youngster AC/DC und Rentner Globus beim Grasen, wurde er in den frühen Morgenstunden leblos auf dem Paddock entdeckt.
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Zwar verzichtete Jenny darauf, Nixon tierärztlich untersuchen zu lassen. Dennoch darf als gesichert gelten, dass der gut trainierte und sportlich erfolgreiche Haflinger an den Folgen eines Aortenabrisses verstarb. Uns führte das zu den Fragen: Kommt sowas eigentlich häufiger vor? Sind alle Pferde gleichermaßen gefährdet? Gibt es eine Möglichkeit, dem vorzubeugen?
Tierärztin Dr. Ester Rudloff gibt im Interview mit dem Pferdepodcast Antworten.

Ester, kommt so ein Aortenabriss bei Pferden häufiger vor?
„Das ist durchaus ein bekanntes Phänomen. Vor allem bei Rennpferden oder Hochleistungssportpferden tritt das häufiger mal auf. Aber es kann auch bei ganz normalen Freizeitpferden eintreten. Also, das kann leider jedes Pferd treffen.“
Gibt es Pferde, die dafür besonders prädestiniert sind oder ist es Schicksal, welches Tier es trifft?
„Also es ist eher Schicksal. Man kann es weder durch eine besonders gute Haltung noch durch ein besonders gutes Training oder eben gar kein Training beeinflussen. Man braucht sich selbst also wirklich keine Vorwürfe zu machen. Es kann auch unter optimalen Haltungsbedigungen passieren wie es bei euch ja der Fall ist: Die Pferde sind im Offenstall, den ganzen Tag in Bewegung, Nixon war gut trainiert. Am häufigsten kommt ein Aortenabriss bei Rennpferden vor, weil da der Blutdruck zum Zeitpunkt des Rennens unter Belastung natürlich enorm ansteigt. Aber wie gesagt, auch bei ganz normalen Turnierpferden oder Freizeitpferden kann es auftreten. Man kann es auch nicht voraussagen.“
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Damit erübrigt sich fast die Frage, ob man sich beziehungsweise sein Tier irgendwie schützen kann. Es dürfte vor diesem Hintergrund kaum möglich sein, Vorsorge zu treffen…
„Nein, man kann sich eigentlich nicht schützen. Es wird so ein bisschen spekuliert, dass es sich möglicherweise um eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche handeln könnte, die so einen Riss der Hauptschlagader hervorrufen beziehungsweise begünstigen kann. Man kann natürlich die Elastizität des Bindegewebes durch den ein oder anderen Futterzusatz beeinflussen. Man kann zum Beispiel Mangan geben. Dem wird nachgesagt, dass es die Bildung von Bindegewebe und auch auch die Elastizität von Bindegewebe fördert. Das ist das einzige, aber selbst das ist keine Sicherheit. Nein, man kann keine Vorsorge treffen.“
Das mit der Bindegewebsschwäche haben wir auch gelesen. Aber wissenschaftlich erwiesen ist das nicht…
„Genau. Es sind ja viele Pferde auch untersucht worden. Aber man hat bei den Untersuchungen von Aorten noch nichts gefunden. Die Aortenwand baut sich aus mehreren Schichten auf. Und man hat in der Schicht, in der die elastischen Fasern drin sind, bisher keine Unterschiede zu normalen Aorten gefunden.“
Unser einziger Trost bei Nixons Tod war, dass er vermutlich gar nicht gelitten hat. Wenn wir das richtig nachgelesen haben, dann geht das ja innerhalb von Sekunden.
„Genau. Die Aorta reisst ja, wenn sie reisst, ganz nah am Herzen. Da ist eine Stelle, die ist nicht so elastisch wie der Rest der Aorta. Und der Riss entsteht dort, und an dieser Stelle ist natürlich auch der Blutdruck am höchsten, weil das Blut direkt aus dem Herzen kommt. Und das geht dann ganz ganz schnell, dass das Pferd verblutet. Wenn es passiert, dann ist das erste Symptom kalter Schweiss. Danach bricht das Pferd dann aber sofort zusammen, und dann kann höchstens ein wenig blutiger Schaum aus Maul und Nase laufen. Es ist so, dass das Pferd das gar nicht mitbekommt, was mit ihm passiert. Also es leidet nicht, auch vorher nicht.“
Vielen Dank für das Gespräch.
In Folge 32 spricht Jenny außerdem über die Vorbereitungen mit AC/DC auf seine Gelassenheitsprüfung beim Turnier in Altenstadt.
Und Jenny beantwortet eine Anfrage von Hörerin Heike, die via Instagram wissen wollte, ab welcher Intensität sie sich über das Schweifschlagen ihres Pferdes Sorgen machen muss.
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